Helmut R Hammerich Livres






"Stets am Feind!"
Der Militärische Abschirmdienst (MAD) 1956–1990
Nach der Aufarbeitung der Frühgeschichte des Bundesnachrichtendienstes und des Bundesamtes für Verfassungsschutz folgt die Geschichte des dritten Nachrichtendienstes der Bundesrepublik, der Militärische Abschirmdienst der Bundeswehr (MAD). Dieser ist für die Sicherheit der Bundeswehr zuständig. Erstmals liegt eine aktengestützte Geschichte der Organisation und ihrer Mitarbeiter von 1956 bis 1990 vor. Dabei werden die personellen Kontinuitäten innerhalb der Aufbaugeneration ebenso in den Blick genommen, wie die Hauptarbeitsfelder personeller und materieller Geheimschutz, Spionage- und Sabotageabwehr und der Kampf gegen politischen Extremismus und Terrorismus. Darüber hinaus wird das schwierige Verhältnis des MAD zu den Medien thematisiert. Wie bei den anderen Nachrichtendiensten auch, gibt es beim MAD Kontinuitäten und Brüche. Insgesamt hat sich der MAD gegen einen personell und materiell stets überlegenen Gegner trotz einiger Pannen und Skandale meist durchsetzen können
Militärische Aufbaugenerationen der Bundeswehr 1955 bis 1970
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Nach dem Kriegsende 1945 wurden früh Pläne für neue westdeutsche Streitkräfte entworfen, doch die Bundesrepublik blieb bis 1955 ohne eigene Armee. Mit der Gründung der Bundeswehr 1955 änderte sich dies grundlegend. In der Aufstellungsphase von 1955 bis 1970 trafen Männer aus den Jahrgängen 1889 bis 1950 aufeinander. Einige hatten bereits in der Kaiserlichen Kontingentarmee oder der Reichswehr, viele in der Wehrmacht gedient. Andere waren ungediente Freiwillige oder Grundwehrdienstpflichtige, die den Zweiten Weltkrieg als Kinder oder den Wiederaufbau der Bundesrepublik als Nachkriegsgeborene erlebt hatten. Generale, Stabsoffiziere, Offiziere, Feldwebel, Unteroffiziere und Mannschaftsdienstgrade waren aktiv am Aufbau der neuen Armee beteiligt und prägten deren inneres Gefüge. Sechzehn Beiträge beleuchten ausgewählte Soldaten durch biografische und generationenforschende Methoden in ihrer Zeit- und Milieuheimat. Ein Beitrag fasst psychohistorisch individuelle und gemeinschaftliche Erfahrungen zusammen. Die Autoren umfassen Kai Uwe Bormann, André Deinhardt, Helmut R. Hammerich, Falko Heinz, Elke Horn, Dieter H. Kollmer, Burkhard Köster, Loretana de Libero, Kerstin von Lingen, Klaus Naumann, Martin Rink, Rudolf J. Schlaffer, Wolfgang Schmidt, Barbara Stambolis, Malte Thießen, Aleksandar-Saša Vuletic und John Zimmermann.
Die Autoren des Jahrbuchs 2010 haben die Grenzen des Militärischen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert. Sie beschäftigen sich mit der Allgemeinen Wehrpflicht, mit der Rolle von Intellektuellen in Fragen von Krieg und Frieden, mit Fragen soldatischer Mentalität, mit der Verantwortung der Militärelite, dem Bild des Soldaten in der Medienberichterstattung, der Auftragstaktik angesichts zunehmender Technologisierung, dem Töten im Krieg, Posttraumatischen Stresssyndromen sowie der Erziehung zur Härte für den Einsatz. Mehrere Beiträge widmen sich dem Phänomen des "kleinen Krieges" in der Militägeschichte seit dem 18. Jahrhundert
Das Heer 1950 bis 1970
Konzeption, Organisation und Aufstellung
Die Autoren werten erstmals breit die Quellen aus und können daraufhin Konzeption und Aufbau eines neuen deutschen Heeres im Rahmen der NATO nachzeichnen. Sie analysieren die deutschen Ansätze für moderne Landstreitkräfte im Spannungsbogen zwischen atomarer Abschreckung und konventioneller Bündnisverteidigung. Das Besondere des deutschen Heeresbeitrags stellt das Konzept einer beweglichen Kriegführung dar, mit dem die einseitige Abhängigkeit von Atomwaffen reduziert werden soll. Der Aufbau konventioneller Verbände und ihre Umrüstung im Zuge der Strategieentwicklung in der NATO spiegelt sich wider in den notwendigen Anpassungen wechselnder Heeresstrukturen und modernisierter Rüstung.
Militärische Aufrüstung oder wirtschaftlicher Wiederaufstieg? Diese Frage beschäftigte die NATO-Mitgliedstaaten zu Beginn der fünfziger Jahre. Der Autor betrachtet dieses Spannungsfeld aus einer multinationalen Perspektive. Die bündnisinterne Lastenteilung war ein zentraler Desintegrationsfaktor innerhalb der NATO, der 1951/52 durch einen hochrangig besetzten, befristeten Ausschuss, das Temporary Council Committee, entschärft wurde. Das TCC bildete eine Schnittstelle der Allianz, die politische, militärische und wirtschaftliche Interessen sowohl des Bündnisses selbst als auch der einzelnen Mitgliedstaaten zusammenführte. Ein hart umkämpfter Bündniskompromiss brachte den Ausgleich zwischen den hohen Forderungen der Militärs und den begrenzten wirtschaftlichen und finanziellen Möglichkeiten der beteiligten Regierungen. Damit konnte die erste ernsthafte Krise der jungen Allianz überwunden werden. Der übergewichtige Bündnispartner USA war dabei gezwungen worden, Rücksicht auf die übrigen Mitgliedstaaten zu nehmen. Diese neue und rasch institutionalisierte Form multinationaler Zusammenarbeit führte zu richtungsweisenden Ergebnissen für die weitere Entwicklung der NATO als funktionstüchtige Organisation.