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Siegmund Kleinl

    Europas heiliger Krieger
    Einfälle ins Leben
    PropheZeit dem Wort im Wort
    frei gehen
    Märchenbuch Güssing
    Das jüngste Land
    • frei gehen

      eine Exodus-Dichtung

      Der Exodus ist die bekannteste Freiheitsgeschichte der Weltliteratur. Menschen aller Epochen – Theologen, Komponisten, Literaten, Künstler – haben das Thema aufgegriffen und für ihre Zeit adaptiert. Die Verserzählung in 10 Gedichtzyklen aktualisiert das Geschehen des biblischen Exodus für die Gegenwart: Der Durchzug durch das Meer ist der Weg aus Gefährdungen des Lebens, denen Menschen damals wie heute ausgesetzt sind. Wer heute frei und alternativ leben will, macht oft wüste Erfahrungen wie die Israeliten auf ihrer Wüstenwanderung. Der Tanz ums Goldene Kalb dreht sich um die Verabsolutierung technischer Entwicklungen und herrschender Ideologien, denen sich viele Menschen bedingungslos unterwerfen. Exodus heute heißt, von diesen Abhängigkeiten und Zwängen frei zu werden. Die Vielschichtigkeit der Thematik und die Schwierigkeit, Lösungen zu finden, kommt in einer komplexen, artifiziellen Sprache und Form des Textes zum Ausdruck. Zehn Graphiken des Autors setzen das Versepos in eine ausdrucksstarke Bildsprache um. Der Essay Frei sein des Literaturwissenschaftlers und Theologen Lukas Pallitsch ist eine konzentrierte Darstellung des biblischen Exodus für ein zeitgemäßes Verstehen.

      frei gehen
    • PropheZeit ist ein poetisches Großwerk, das zwischen 2003 und 2018 entstanden ist. Der literarische Hintergrund für die 275 Gedichte der drei Teile dieses Buches sind die Texte der 20 biblischen Schriftpropheten. Sie haben als Warnsinnige in beeindruckenden Bildern gewarnt vor den Folgen von politischen, gesellschaftlichen und sozialen Fehlentwicklungen ihrer Zeit wie Egomanie, Machtmissbrauch, Korruption, Lüge, Betrug, Gewalt, Unterdrückung, Ausbeutung, Ausgrenzung und grenzenloser Gier. Wie die Propheten dem inspirierten Wort im Wort waren, so ist auch der Schreiber dieser Gedichte dem Wort im Wort. Er ist wie die prophetischen Dichter ein Warnsinniger, der auf die Sprache hört und Fehlentwicklungen unserer Zeit in einer hochpoetischen Sprachform und Formensprache vor Augen führt. In diesen Gedichten steht nicht die Botschaft im Vordergrund, die nach den ihr entsprechenden Worten sucht, sondern das Wort, das die Botschaft für unsere Gegenwart schöpferisch hervorbringt, so wie es noch nicht gesagt worden ist. Der renommierte Künstler Wolfgang Horwath hat zu den Gedichten 20 Radierungen geschaffen, die in zwei Teilen zu je zehn Bildern in das Buch integriert sind und ihm eine zusätzliche ästhetische Qualität geben. Sie bieten keine Illustration der poetischen Texte, sind vielmehr eigenständige Kunstwerke, die sich in graphischer Form mit der vielschichtigen Thematik der Poeme auseinandersetzen.

      PropheZeit dem Wort im Wort
    • Das Leben ist absurd normal. Mit Einfällen, die das Gewöhnliche stören – Störys eben – wird in den Erzählungen von Siegmund Kleinl das Gewohnte aufgebrochen: Ein Hund wird über die Philosophie zum Vertrauten eines erschreckten Läufers. Liebende suchen einander zur gleichen Zeit am falschen Ort. Ein Geldbote wird Opfer eines Überfalls und gerät in Verdacht, selbst der Täter zu sein. Der Vater eines entlassenen Schülers droht dem Direktor, sich zu rächen. Ein Mann verschwindet eines Tages auf seiner Fahrt zur Arbeit. Ein gut situierter Bürger steht an einem Sonntag als Bettelnder vorm Kircheneingang. Jemand wartet beim Heurigen ungeduldig auf sich. Eine Wanderung in die Berge wird zum Alptraum. Eine Talfahrt endet im Ungewissen. Es sind Geschichten, die gerade durch die verfremdende Fiktion der Realität nahekommen. Die Sprache fällt durch die Oberfläche des äußeren Geschehens ein in die geheimen Zonen der Existenz.

      Einfälle ins Leben
    • „Sieben Uraufführungen in sieben Jahren“ lautet das Konzept der Theaterinitiative im Bur-genland, die mit Siegmund Kleinls „Europas heiliger Krieger“ 2016 den zweiten Theatertext zur Uraufführung bringt, der zeitgleich als Buch erscheint. Das Stück des burgenländischen Autors entwickelt vor dem Hintergrund der Vita Sancti Martini des römischen Schriftstellers Sulpicius Severus eine dramatische Geschichte um diese historische Gestalt, die das traditio-nelle Bild des Heiligen formal, sprachlich und inhaltlich völlig neu in den Blick rückt. Die be-rühmte Legende von der Mantelteilung steht dabei im Spannungsfeld der immer größeren Kluft zwischen Armen und Reichen, die Versuchungen des Teufels stecken in den Verführun-gen medialer Verlockungen, der kriegsverweigernde Soldat wird zum gnadenlosen Kämpfer für den christlichen Glauben, der schonungslos gegen Ungläubige vorgeht und ihre Kultstätten, die Bankentempel, zerstört sowie ihre Eigentümer vernichtet, ehe er sich zur Gewaltlosigkeit bekennt. Aus seiner mystischen Beziehung zum Göttlichen erwachsen ihm aber auch Energien, die Totes zum Leben bringen. Schließlich verfällt er auf eine geniale Strategie, wie man die Differenzen zwischen Arm und Reich in ein allen zugute kommendes Verhältnis bringen könnte.

      Europas heiliger Krieger
    • Haydns Sprache Erzählung Die Erzählung hat analog zu den Symphonien Haydns vier Teile, die Leben, Arbeit und Werk des Komponisten vor dem Hintergrund seiner Zeit zum Inhalt haben. Allegro, Adagio, Menuett und finales Presto bilden die formale Vorgabe, der in literarischer Form entsprochen wird. Die Klage Haydns zu Beginn – dass seine Sprache kein Hund versteht – wird am Schluss der Erzählung nochmals aufgegriffen und – cynisch – gewendet. Weiß man doch auch vorher nicht so recht, wo die Grenzen von Ernst und Scherz verlaufen. Haydns Erscheinung Schauspiel In seinem 200. Todesjahr erscheint Haydn, dramatisch neu - belebt, auf der Bühne des 21. Jahrhunderts, was den Meister gleichzeitig reizt und irritiert. Dass er, zurückversetzt in seine Zeit und Welt, stark im Kommen ist, bringt in sein Auftreten eine ungeheure komödiantische Dynamik.

      Haydns Sprache
    • Eines Tages durchbricht eine Hiobsbotschaft die Idylle der nordburgenländischen Ortschaft Parndorf – und damit auch den Scheinfrieden des Sommers in Österreich und in der Folge in ganz Europa. Es ist der 27. August 2015. Weltweit berichten die Medien über einen Kühltransporter, aus dem die Leichenflüssigkeit einer zunächst unbekannten Anzahl von Menschen tropft… Das (Kunst-)Buch „71 oder Der Fluch der Primzahl“ verwebt Interviews mit Personen, die an der Aufarbeitung der Katastrophe mitgewirkt haben, mit fiktiven Texten von 21 AutorInnen, die eigens für das parallel zum Buch entstandene Theaterstück verfasst wurden, sowie Szenenfotos aus der Inszenierung der Uraufführung und Exponaten einer Reihe von bildenden KünstlerInnen.

      71 oder der Fluch der Primzahl