Johann Dvořak Livres






Spannung, Unterhaltung, Aufklärung über gesellschaftliche Verhältnisse - all das bieten gute Kriminal- und Spionageromane. Einige lesenswerte Krimis, Thriller und ihre Helden werden mit diesem Buch vorgestellt
Radikalismus, demokratische Strömungen und die Moderne in der österreichischen Literatur
- 311pages
- 11 heures de lecture
Seit der Gegenreformation im 17. Jahrhundert hat sich im Gebiet der Habsburger-Monarchie eine Kultur der politischen Unterdrückung und Untertänigkeit entwickelt, die bis heute nachwirkt. Diese Kultur sollte das Eindringen westlicher Einflüsse wie Aufklärung, Revolution, Parlamentarismus und bürgerlich-liberales Gedankengut verhindern. Gleichzeitig existierten jedoch auch Elemente einer Widerständigkeit sowie Ansätze demokratischer Denk- und Verhaltensweisen, die nach radikalen Veränderungen strebten. In den Aufsätzen dieses Sammelbandes werden solche untergründigen Strömungen anhand von Beispielen der Wiener und österreichischen Literatur des 19. Jahrhunderts sowie dem Einfluss englischer Literatur auf die Wiener Moderne um 1900 untersucht. Dabei werden wenig bekannte Autoren und Aspekte der Wiener und österreichischen Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts beleuchtet, um neue Zugänge zu verschütteten Traditionen der österreichischen Kultur zu eröffnen. Die Beiträge basieren auf Referaten, die im Rahmen von zwei Symposien über Radikalismus, demokratische Strömungen und die Moderne in der österreichischen Literatur im Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) gehalten wurden.
Selbstorganisierter Intellekt
Aufklärung, Bildung und Politik im neuzeitlichen England
Johann Dvorák analysiert Ansätze, Theorie und Praxis selbstorganisierter Bildung im neuzeitlichen Europa. Anhand der Entwicklung in England zeigt er exemplarisch, wie wesentliche Elemente des gegenwärtigen Erziehungssystems entstanden sind. Zeitgenössische Argumente, gesellschaftliche Situationen, Stimmungen und Tendenzen im neuzeitlichen England werden mit literarischen Texten illustriert, die den heute üblichen, damals aber durchaus ineinanderfließenden Kategorien Religion, Kunst und Wissenschaft zuzurechnen sind.
Theodor W. Adorno und die Wieden
Ein kleines Buch der Erinnerung an die Moderne. Mit Photographien von Anna Blau
Die Wieden (der 4. Wiener Gemeindebezirk) war um 1900 und danach ein bemerkenswerter Wohn- und Begegnungsort von VertreterInnen moderner Kunst, Wissenschaft, Politik und Lebensweise: Rosa Mayreder, Karl Kraus, Arthur Schnitzler, Hanns Eisler und andere MusikerInnen aus dem Kreis um Arnold Schönberg. Am Beispiel von Theodor W. Adorno und seinen Begegnungen mit der Wiener Moderne auf der Wieden in den 1920er, 1930er, 1950er und 1960er Jahren wird daran erinnert, in welcher Weise der Kampf um die politische Kultur der Moderne geführt und nach Austrofaschismus und Nationalsozialismus rekonstruiert und wieder aufgenommen worden ist.
Die sogenannte Epoche der Aufklärung in der Habsburgermonarchie wird verstanden und gezeigt als der Versuch einer Konstituierung des modernen Staates in zivilisierter Form (nach den politischen, ökonomischen und kulturellen Verwüstungen der Gegenreformation). Joseph von Sonnenfels war der Theoretiker dieses modernen Staates und der Lehrer einer aufgeklärten und modernen Verwaltungspraxis.
In diesem Buch werden Entwicklungen des modernen Staates und der modernen Gesellschaft skizziert, insbesondere am Beispiel Englands und der Habsburger-Monarchie. Am Übergang von der mittelalterlichen Feudalgesellschaft zur kapitalistischen Wirtschaftsweise in Europa kam es zu einer wachsenden Beteiligung der Bevölkerung an der politischen Gestaltung der Gesellschaft sowie zu einer Politisierung aller Lebensbereiche. Der moderne Staat in Europa ist im Zusammenhang mit der kapitalistischen Produktionsweise entstanden. Vorstellungen von der möglichen Gestaltung des individuellen Lebens und der Gesellschaft, Theorie der Politik und Theorie der Geschichte finden ihren Niederschlag in poetischen Texten, in ästhetischer Theorie.
In diesem Band wird in Form einer Sozialgeschichte der Ideen die Entstehung und Entwicklung der modernen Wissenschaft von der Politik anhand ausgewählter Beispiele rekonstruiert. Die Entwicklung der neuzeitlichen Wissenschaft in Europa ist eng verknüpft mit Veränderungen der politischen Herrschaft sowie sozialem und ökonomischem Wandel. Mit der Entstehung des modernen Staates, der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise und der Formierung von sozialen Bewegungen entwickelten sich neue Denkweisen von der Gestaltung der Gesellschaft. Im neuzeitlichen Europa waren Theorien des Politischen von Anfang an mit Vorstellungen von einer Gestaltungsmöglichkeit der Gesellschaft durch die Tätigkeit der Menschen verbunden. Die Politik war bei der Entwicklung der neuzeitlichen Wissenschaft von zentraler Bedeutung.
Aufklärung, Demokratie und die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse
- 118pages
- 5 heures de lecture
Walter Grab, der Historiker der Französischen Revolution und des radikal-demokratischen und revolutionären Denkens in Deutschland und in Österreich, war ein streitbarer Gelehrter, der als glühender Demokrat für eine gerechte Gesellschaft eintrat. In Erinnerung an die zahlreichen Anregungen, die von ihm ausgegangen sind und an seinen unermüdlichen Kampfgeist sind diese Beiträge entstanden. Sie reichen von den Ansätzen demokratischen Denkens in der josephinischen Ära, über die Rekonstruktion der Literarität durch Joseph von Sonnenfels (angesichts der kulturellen Verwüstungen der habsburgischen Gegenreformation) bis hin zur frühen Analyse der historischen Rolle Robespierres und der Erinnerung an Wiener Demokraten im Revolutionsjahr 1848 und an die kritische Auseinandersetzung mit österreichischen Dramatikern auf Berliner Bühnen um 1900. Darüber hinaus werden Beispiele des Antisemitismus in der deutschen Romantik und die Angriffe von Goethe und Schiller gegen die deutschen Jakobiner behandelt.

