Ulla Spörl erweckt im ersten von vier geplanten Romanen den Menschen Otto Dix zum Leben und bietet einen Zugang zu seinem Werk, der über die Fachliteratur hinausgeht.
Ulla Spörl Livres






Junges Blut
Ein Laufsteg-Krimi aus Gera
Ellen und William Harrison aus London besuchen einen Freund in Schottland und erleben mit, wie dessen ältere Tochter tot aufgefunden und deren Schwester nebst Freund verhaftet wird. Dem verzweifelten Vater vermittelt das Paar die Geraer Detektei DORO, deren Name sich aus den Gründern Doris und Robin Miller zusammensetzt, beide mit den Harrisons befreundet. Als Privatdetektive, die berühmt für ihre unkonventionellen Ermittlungsmethoden sind, verbuchen sie meist dort Erfolge, wo andere längst aufgegeben haben. Zudem erstellt die Psychologin Doris aussagekräftigere Täterprofile, als es der beste FBI-Profiler vermag, während sich der ehemalige Polizeibeamte Robin bestens mit Ermittlungsarbeit auskennt. Dank ihrer theaterreifen Inszenierungen in bewährter Undercovermanier gelingt es dem Detektivpaar auch in diesem besonders undurchsichtigen Fall, eine perfide Wahrheit ans Licht zu bringen.
Otto Dix – Ein Künstlerleben in Nazideutschland Endlich hat er es geschafft, ein international erfolgreicher Künstler und Professor an einer namhaften Kunstakademie zu werden, da kommt die Nazidiktatur wie eine Sintflut über das Land, reißt Dix die Füße vom Boden und droht, ihn und alles Erreichte in die Tiefe zu spülen. Seine bisherigen Themen wie wie Krieg, Zerstörung, Dummheit und Spießbürgertum beherrschen plötzlich die Wirklichkeit wie in einem Albtraum. Will der als „entartet“ diffamierte Maler nicht dauerhaft im Zuchthaus landen oder in ein KZ interniert werden, darf er nicht mehr die für ihn typischen Werke hervorbringen. Jetzt gilt es, sich umzuorientieren und seine Anklagen in Allegorien, Naturbilder, Seelenlandschaften oder in religiöse Motive zu kleiden sowie seine Familie durch die schwere Zeit zu bringen. Im dritten Band der Dix-Tetralogie veranschaulicht Ulla Spörl dem Leser die schwierigste Etappe im Leben des Otto Dix, die wohl nur in dem stoischen Glauben durchzustehen war, dass der braune Spuk bald ein Ende haben würde.
Zum Ziel durchs reife Korn
Spätwerk & Lebensabend des Otto Dix
Otto Dix – Ein deutsch-deutscher Künstler überwindet Grenzen Einerseits geprägt von seinen großen Erfolgen während der Zeit der Weimarer Republik, andererseits gezeichnet vom Absturz als „Entarteter“ im sogenannten Dritten Reich erhofft Dix nach Kriegsende einen Neuanfang in freier künstlerischer Entfaltung. Doch Deutschland spaltet sich in zwei Staaten. Aus privaten und beruflichen Gründen pendelt er zwischen DDR und BRD, verfolgt mit kritischem Interesse die jeweils vorherrschende Kunstauffassung und findet in keiner seine künstlerische Heimat. Als Wahrheitsfanatiker und Dokumentator des 20. Jahrhunderts kann und will er auch in seiner letzten Lebens- und Schaffensphase keine festgesetzte Position einnehmen. Späte Ehrungen und Auszeichnungen in Ost und West nimmt er gern als die verdiente Anerkennung eines Lebenswerkes entgegen, das ihm empfindliche Nachteile abverlangt hatte. Am 25. Juli 1969 stirbt der Künstler im 78. Lebensjahr an den Folgen zweier Schlaganfälle und hinterlässt mit seinem Werk das Abbild einer ganzen Epoche.
Der Junge aus Untermhaus
Kindheit & Jugend des Otto Dix
Otto Dix – Die Anfänge Otto ist Teil einer Bande, jagt Vögel, fährt Schlitten, spielt Streiche, begeistert sich für Indianer, knüpft Freundschaften, verliebt sich oder liegt krank im Bett. Verträumt und gleichzeitig hoch aufmerksam durchstreift der Junge seine Umgebung und taucht mit allen Sinnen in die Welt des beginnenden 20. Jahrhunderts ein. Dabei entdeckt der junge Dix auch sein besonderes Talent, das ihn schließlich zu einem der bedeutendsten deutschen Maler und Grafiker seiner Zeit machen wird. Vorher warten allerdings zwei große Rätsel auf ihre Lösung: Wer ist der geheimnisvolle Stiefelmann? Und wie soll es Otto schaffen, vom Kunstmalen leben zu können. Ulla Spörl lässt im ersten von vier Romanen nicht nur den späteren Maler, sondern den ganzen Menschen Otto Dix lebendig werden. Damit öffnet sie jenseits der Fachliteratur einen Zugang zum Werk des Künstlers.
Zu Beginn seines Studiums will Otto Dix so malen können wie die Meister der Frührenaissance. Aber auch die avantgardistische Kunstszene beeinflusst seinen eigenen künstlerischen Ausdruck und bald fühlt er sich getrieben, jene Seiten der Wirklichkeit zu dokumentieren, die noch nicht gezeigt wurden – die hässlichen. Das bringt ihm den Ruf eines Bürgerschrecks ein, macht ihn aber auch berühmt. Er zeichnet und malt, was er auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs miterlebt und was ihm im Umkreis von Arbeitslosen, Krüppeln und Entrechteten sowie im Prostituiertenmilieu begegnet, während er sein Privat- und Liebesleben in ähnlich extreme Höhen und Tiefen steuert. Auch im zweiten Band der Dix-Tetralogie wird nicht allein der Maler, sondern der ganze Mensch Otto Dix lebendig und somit ein Zugang zu seinem Werk jenseits der Fachliteratur geöffnet.
Mitgerissen von der Nachwendeuphorie verliebt sich Stasiopfer Karla ausgerechnet in einen Ex-IM. Enttäuscht zieht sie sich zurück, doch ein günstiger Umstand meint es gut mit ihr: Der Nachweis, dass Karl nie jemanden geschadet hat, fegt alle Bedenken beiseite, mit ihm den Schritt in die Ehe zu wagen. Anfangs scheint das Paar auch das Glück gepachtet zu haben. Plötzlich machen rufschädigende Gerüchte über den Ehemannn die Runde. Karla fühlt sich erneut als Stasiopfer gemacht und Karl zum Fußabtreter einer schwarz-weiß gefärbten Geschichtsauffassung. Die Lebenssituation des Paares gerät ins Wanken, langsam erst, bis sie eines Tages eskaliert…
Nepal, das sind die gewaltigen Berge des Himalaya, Tempel und Klöster, wilde und kultivierte Natur und die netten, meist bescheiden gebliebenen Menschen. Haben sich die Besucheraugen gerade erst an die umgebende Natur, die Architektur und Menschen gewöhnt, werden sie mit Sicherheit an der nächsten Ecke mit einem völlig neuen Anblick überrascht. Die beeindruckenden Anhöhen mit ihren künstlich angelegten Terrassenfeldern, auf denen u. a. Reis angebaut wird, wirken vor der Kulisse von Sechs- bis Achttausendern oftmals wie Hügel. Buddhisten und Hindus aus aller Welt, aber auch andere Volksstämme, pilgern zu den Tempeln und interagieren einträchtig miteinander. Und bunt ist es. Alles ist farbenfroh, die Kleidung, die Hausfassaden, die Tempel samt Einrichtungen. Auch wenn das Alltagsleben für den westlichen Blick chaotisch wirkt, besonders was den Verkehr, die Straßenverhältnisse, den Müll, die alles störenden heiligen Kühe und deren Hinterlassenschaften betrifft, kommen die Menschen zurecht, glauben sie doch fest daran, dass das, was man sieht, nicht so wichtig ist wie das Unsichtbare dahinter.