Hannah Arendt hatte als Vertraute Walter Benjamins im Pariser Exil, als spätere Herausgeberin seiner Schriften und als Vermittlerin seiner Ideen eine zentrale Rolle in den Debatten über dessen Leben und Werk. Die Betonung der Eigenständigkeit seiner Schriften und ihrer Distanz zur Kritischen Theorie geht vor allem auf Arendts berühmten Benjamin- Essay von 1968 zurück. Der vorliegende Band dokumentiert die Geschichte dieser Freundschaft und der späteren Kontroversen auf der Grundlage unveröffentlichter Briefe und kaum bekannter Zeugnisse. Im Mittelpunkt stehen dabei Arendts großer Benjamin- Essay und seine Wirkung.
Detlev Schöttker Livres






Dresden – die verwundete, genesene, verwandelte Stadt. Zur Legende geworden in der Literatur. Seit altersher > Elbflorenz Weltkulturerbe< registriert und dennoch lebendig. Ein Mythos wird besichtigt und beschrieben durch Schriftsteller, die in den letzten fünfzig Jahren in Dresden geboren wurden, lebten oder leben, von Viktor Klemperer, Volker Braun und Heinz Czechowski bis Durs Grünbein und Ingo Schulze, von Wulf Kirsten und Thomas Rosenlöcher bis Marcel Beyer, Christian Lehnert und Roman Israel. Sie alle erzählen von ihrer Stadt, von den Elblandschaften, von Nachtgedanken und Dampfschiffnudeln, von der großen Flut und der neuen Frauenkirche, von Besuchern und Durchreisenden. Und von einem Gespräch zwischen der unnahbaren Sixtinischen Madonna und der sehr nahbaren Venus Giorgiones.
Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit und weitere Dokumente
- 254pages
- 9 heures de lecture
Die neue Reihe Suhrkamp Studienbibliothek ist ideal als erste Orientierung für Theorieeinsteiger und schafft eine fundierte Grundlage für Lektürekurse an Schulen und Universitäten. In informativer und leicht lesbarer Form erschließen die von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern stammenden Kommentare den historischen und theoretischen Hintergrund der Werke. Alle nötigen Informationen sind in kompakter und übersichtlicher Weise gebündelt.
Mediengebrauch und Erfahrungswandel
- 240pages
- 9 heures de lecture
Detlev Schöttker, geboren 1954, lebt in Berlin und ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Medienanalyse an der TU Dresden. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Medienanalyse, Ästhetik und Literaturgeschichte.
Konstruktiver Fragmentarismus
Form und Rezeption der Schriften Walter Benjamins
Die Kategorie des »konstruktiven Fragmentarismus« versucht das Phänomen zu erfassen, daß die postume Rezeption Benjamins durch die aphoristisch-fragmentarische Struktur ebensosehr geprägt ist wie durch das gedankliche Potential der Schriften. In vier Schritten beschreibt die Arbeit die Zersplitterung des Werkes zu Lebzeiten, die Prozesse der postumen Zusammenführung von Texten und Ideen, die literarischen Grundlagen der Schreibweise und ihre erkenntnistheoretischen Konsequenzen.
Ästhetik der Einfachheit
- 199pages
- 7 heures de lecture
Einfachheit spielt in Kunst und Architektur der Moderne eine zentrale Rolle. Vertreter des Bauhauses haben daraus seit Mitte der Zwanzigerjahre ein umfassendes Programm entwickelt, das die Gestaltung grundlegend veränderte. Die Wurzeln reichen bis in die antike Rhetorik zurück, in deren Mittelpunkt die Forderung nach Klarheit steht. In der Aufklärung wurde die Forderung nach Einfachheit zu einer zentralen Idee der Literatur- und Architekturtheorie. Einfachheit kann je nach Gegenstand oder Kunst unterschiedliche Formen annehmen, ist aber immer das Ergebnis eines kreativen Prozesses, von dem meist nur das Ergebnis wahrnehmbar ist. Beschränkung auf das Wesentliche und Herstellung von Übersichtlichkeit gehören zu den elementaren Bestandteilen. Die Geschichte der Idee ist bisher nicht umfassend dargestellt worden. Die vorliegende Anthologie mit knapp 40 Texten liefert dafür Bausteine von der Antike bis zur Gegenwart. In einer Einführung stellt der Herausgeber den ideengeschichtlichen Zusammenhang dar. Fragmente und Aphorismen zur Einfachheit beschließen den Band.
Im Haus der Briefe
- 151pages
- 6 heures de lecture
Unerwartet und facettenreich beleuchten diese Briefe die literarische Jünger-Rezeption nach 1945. Ernst Jünger hat in mehr als achtzig Jahren unzählige Briefe geschrieben und erhalten - von durchaus unerwarteten Schreibern, darunter einigen Mitgliedern der Gruppe 47 und auch von Emigranten. Die Edition präsentiert größtenteils unveröffentlichte Briefe von etwa 50 Schriftstellern, Publizisten und Wissenschaftlern, die hier ihr Verhältnis zu Jünger erläutern oder Ideen einer Zusammenarbeit entwickeln, darunter Wolfdietrich Schnurre, Alexander Mitscherlich, Siegfried Unseld, Alfred Andersch, Paul Celan, Werner Heisenberg, Karl Jaspers, Hubert Fichte, Hans Mayer, Gershom Scholem, Heiner Müller und Walter Kempowski. Biographische Angaben zu den Autoren und detaillierte Kommentare ergänzen die Briefe. Begleitband zur Ausstellung »Ernst Jünger. Arbeiter am Abgrund« vom 7.11.2010 - 27.3.2011 im Deutschen Literaturarchiv Marbach.
Die Beiträge des Bandes befas-sen sich mit der Bedeutung von Briefen für das Nachleben von Schriftstellern. Der Schwerpunkt liegt auf der deutschen Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts. Briefe und Briefwechsel doku-mentieren Leben und Werk ihrer Verfasser in vielfältiger Weise. Da Schriftsteller diesen Zeugniswert kannten, haben sie ihre Korres-pondenzen nicht selten zur Selbstdarstellung genutzt. Aber ob geplant oder nicht - sobald Briefe gedruckt und verbreitet werden, ist der Verfasser als Per-son für seine Leser gegenwärtig. Dieser Sammelband behandelt die Rolle von Korrespondenzen für die postume Präsenz von Schriftstellern. Im ersten Teil ste-hen Grundlagen der brieflichen Ruhmbildung im Vordergrund (Medialität, Archivierung, Nach-laßpolitik und Edition); im zweiten Teil werden die Überlegungen an Briefwerken deutscher Dichter des 18. bis 20. Jahrhunderts ver-anschaulicht.

