Das Watt
Wiege des Lebens






Wiege des Lebens
Von Natur, Kultur und Ideen geprägte Landschaften
Orte werden von Natur und Kultur geprägt, sind mit Ideen verbunden und werden erst im Gespräch mit anderen Menschen zur Heimat. In der Geobotanik geht es um die Beziehungen der Pflanzen zu ihren Wuchsorten, zum Boden und zum Klima. Der Standort, an dem Pflanzen wachsen, ist von einer langen Geschichte und vielfältigen Einflüssen der Menschen geprägt. Daher setzt geobotanisches Arbeiten stets auch die Auseinandersetzung mit Geologie, Geographie und Klimatologie, aber vor allem mit historischen Abläufen und kulturgeschichtlichen Fachgebieten voraus. Es müssen immer wieder Brücken geschlagen werden von naturwissenschaftlichen zu kulturwissenschaftlichen Themen. Diese Form von Interdisziplinarität ermöglicht es, eine Heimat zu erkennen und zu beschreiben. Über Landschaften, Heimaten und deren Pflanzen hat Hansjörg Küster in den letzten Jahrzehnten immer wieder publiziert, für Zeitungen und Zeitschriften, wissenschaftliche Veröffentlichungen, Überblicksdarstellungen und Handbücher. Oft stehen Landschaften im Mittelpunkt, die man als Heimaten verstehen kann und in denen man Menschen aus Nah und Fern integrieren kann - wenn man nur darüber spricht. Die Beiträge dieses Buches geben dafür vielerlei Anregungen.
Die ganze Welt der Pflanzen
Geschichte einer Landschaft
Jahrtausende galten sie als unü Die Lage der Alpen zwischen dem früh zivilisierten Mittelmeer und dem sehr fruchtbaren, ebenso früh besiedelten Mitteleuropa machte aus ihnen lange Zeit einen Riegel, der überwunden werden musste, um die beiden Gebiete zu verbinden. Hansjörg Küster folgt der Geschichte der Alpen von ihrer Entstehung durch die Kollision der afrikanischen mit der europäischen Platte, ihrer Überformung durch die Eiszeitgletscher und der erstaunlich frühen Nutzung auch ihrer Hochlagen bis hin zu ihrer Erforschung und zum heutigen Tourismus. Die Alpen sind das erste Hochgebirge der Welt, das gut erschlossen wurde; hier wurde der Typ des Alpinen erstmals festgelegt. Doch diese Entwicklung hat auch Schattenseiten.
Natur und Geschichte
Der Wald hat wieder Konjunktur. Für die meisten ist er Inbegriff von Natur, Gegenwelt zur Zivilisation. Dieser Band setzt den vielen Mythen und Mutmaßungen über das einmalige Naturphänomen Wald eine anschauliche Darstellung seiner permanenten Entwicklung und Veränderung entgegen. Der Wald ist nicht Wildnis, aber er dient auch nicht nur ökonomischen Interessen und der Erholung: Gerade angesichts der Erderwärmung kommt einer nachhaltigen und langfristigen Waldwirtschaft wachsende Bedeutung zu. Der Wald hat nicht nur eine Geschichte, stets ist er auch ein Spiegel unseres Umgangs mit der Natur.
Landschaften der Sehnsucht Hansjörg Küster und Georg Jung – „Die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns“ „Wo die Ostseewellen trecken an den Strand“, wie es in einem Heimatlied heißt, dort ist das Land der Sehnsucht und des Friedens. Nirgendwo sonst grenzen üppige Buchenwälder, fruchtbare Getreideäcker und das unvergleichlich blaue Meer so dicht aneinander wie an der baltischen Küste. Und in kaum einer anderen Gegend auf der Welt kann man einen Strandurlaub so gut mit einer Kulturreise verbinden. In den Kurorten mit ihrer berühmten Bäderarchitektur, auf Rügen, Usedom, Hiddensee und Poel, auf der Halbinsel Fischland, Darß und Zingst, an den Bodden und in den Hansestädten Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald ist in den letzten Jahren eine komplett neue touristische Infrastruktur entstanden. „Da is mine Heimat“, sagt das Volkslied, aber auch Touristen werden an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns auf ihre Kosten kommen. Mit diesem Buch können Sie sich einstimmen, in Erinnerungen schwelgen oder die Heimat von ihrer schönsten Seite kennenlernen.
Italienischer, Französischer oder Englischer Garten, erhabene Wildnis oder geschützte Natur, Heide, Wald oder Gebirge: alles ist Landschaft. Es gibt sogar Mondlandschaft, Stadtlandschaft oder Wohnlandschaft. Anders als zu Natur, die besteht und vergeht, ob wir sie wahrnehmen oder nicht, gehört zu Landschaft stets auch Reflexion. Wenn wir Landschaft sehen, interpretieren wir sie. Wichtig sind die Metaphern, Stimmungen und gedanklichen Zusammenhänge, die wir mit dem Eindruck einer Gegend verbinden. Dennoch gibt es keine Landschaft, in der ausschließlich Elemente der Kultur vorkommen. Selbst in der durch und durch gestalteten Landschaft einer Stadt oder eines Parks sind noch natürliche Einflüsse wirksam. Und doch ist Landschaft niemals das gleiche wie Natur. Für den Pflanzenökologen Hansjörg Küster ist sie ein in Jahrtausenden gewachsenes und weiter wachsendes Geschichtsbuch, das man lesen kann und an dem man weiter schreiben wird – als Landwirt, als Planer oder als einer, der Landschaft „nur“ beobachtet und liebt.
Die Elbe ist sowohl Natur als auch Kultur. Hansjörg Küster, ein renommierter Ökologe, erzählt in diesem reich bebilderten Werk von der Elbe als Produkt natürlicher Faktoren und menschlicher Veränderungen. Dabei werden nicht nur Städte und Baudenkmale betrachtet, sondern auch Schleusen, Flussveränderungen, Häfen und Mühlwehre. Der Name „Elbe“ bedeutet einfach „Fluss“. Sie entspringt als kleiner Bach im Riesengebirge, dem höchsten Mittelgebirge Mitteleuropas, und entwickelt sich rasch zu einem bedeutenden Fluss. Auf ihrem Weg von Böhmen nach Sachsen durchbricht sie beeindruckende Gebirgsformationen, die Künstler inspirierten. In der Elbe spiegeln sich bekannte Burgen und Städte wie Dresden, Meißen und Wittenberg. An ihren Ufern finden sich berühmte Parklandschaften, sowohl in Sachsen als auch in Wörlitz und Dessau. Unterhalb von Magdeburg hat die Elbe im Laufe der Jahrtausende verschiedene Flussverläufe angenommen. Nach dem Passieren von Hamburg, dem „Tor zur Welt“, fließt sie in die Nordsee über, wobei der genaue Übergang schwer zu bestimmen ist. Auch wichtige Nebenflüsse wie die Moldau, Eger, Saale und Havel werden vorgestellt. Berlin, ebenfalls Teil des Elbraums, verdankt seinen raschen Aufschwung einer Verbindung zur Elbe.
Ökologie ist keine Sammlung von Rezepten oder eine Gärtnermoral, sondern eine moderne Wissenschaft, die den Wandel der Natur und die Anpassung des Menschen daran untersucht. Küsters plädiert für eine zeitgemäße Auffassung der Ökologie, die Wissen und Utopie voneinander trennt, um Glaubwürdigkeit zu erlangen. Während viele von der Ökologie Argumentationshilfen für den Erhalt der Natur in ihrem jetzigen oder idealen Zustand erwarten, verteidigt Küster sie als Wissenschaft, die die Veränderung der Lebewesen durch Evolution berücksichtigt. In seiner gut lesbaren Grundlegung zeigt Küster, wie die Ökologie organisch aus ihren inneren Zusammenhängen erschlossen wird. Die Fragestellungen, die sie beantwortet, sind vielfältig und reichen von der Standortfrage für Mikroorganismen bis zum Landschaftsschutz für nachhaltige Entwicklung. Angesichts aktueller Probleme und Katastrophen ist das Wissen der Ökologie wichtiger denn je. In der modernen Welt ist jedoch kein Platz für ökologische Utopien.
Niedersachsen ist einzigartig: Es reicht vom Meer bis ins hohe Gebirge. Der Photograph Wolfgang Volz zeigt in seinen faszinierenden Bildern die Schönheit und Vielfalt der Landschaft. Sie ist Natur und Kultur zugleich. Hansjörg Küster erklärt in seinen anschaulichen Texten, wie erst durch menschliches Eingreifen Natur zur Landschaft wird.