The articles of this volume shed new light on the reception of Origen’s concepts of free will and universal salvation in 17th-century England and Europe. The Cambridge Platonists took up the Alexandrian’s libertarian concept of freedom and discussed his core ideas within the new philosophical developments of their own time. In continental Europe, the Dutch Arminians, Jean Le Clerc and the Pietist couple Johanna Eleonora and Johann Wilhelm Petersen dealt with questions related to Origenism.
Freedom is a key category of concepts of God and men in modern philosophy and theology. In German idealism of the 17th and 18th centuries as well in 20th-century theologies, different concepts of libertarianism between determinism and compatilism were presented. The first to forge a libertarian concept of freedom was Origen of Alexandria. The volume aims at discussing modern ideas of freedom against the backdrop of the paths of thinking which were opened up by Origen in late antiquity.
Ralph Cudworth Predigt vor dem Unterhaus und andere Schriften
Ralph Cudworths Predigt vor dem ehrwürdigen Unterhaus von 1647 enthält im Geiste des philosophischen Denkens des Origenes einen entschlossenen Appell zu doktrinärer Weite und religiöser Toleranz. Die Beiträge des vorliegenden Bandes interpretieren dieses wegweisende Dokument des Cambridger Origenismus im Kontext der politischen und kirchlichen Wirren des Englischen Bürgerkriegs. Neben dem behutsam modernisierten englischen Text und der ersten deutschen Übersetzung bietet der Band weitere Briefe und Gedichte des jungen Cudworth sowie eine Predigt aus dem Jahre 1664. Diese Texte sind eindringliche Dokumente seiner platonisch-origeneischen „Philosophie der Religion“ und des von ihm propagierten irenischen Christentums der Innerlichkeit in einem praktischen Ethos universaler Liebe.
George Rusts Letter of Resolution Concerning Origen and the Chief of His Opinions
384pages
14 heures de lecture
Die Jahre 1658–1662 stellen so etwas wie einen origenistischen Moment innerhalb der englischen Theologie dar, der neben Übersetzungen und Werkeditionen ganze im Geiste des Origenes entworfene philosophische Systementwürfe hervorbringt. Die 1661 anonym erscheinende Schrift des anglikanischen Bischofs George Rust ist ein Manifest des neuzeitlichen Origenismus: In kritischer Auseinandersetzung mit den neuen Philosophien eines Hobbes oder Descartes einerseits und der calvinistischen Theologie andererseits schreibt der Autor darin auf originelle Weise grundlegende Einsichten des Origenes fort.
Der Alexandriner Origenes (185–253/54) hat mit seinem Wirken als Lehrer, Exeget und Philosoph die Grundlagen für eine christliche Kultur gelegt. Als erster christlicher Theologe beteiligte er sich auf intellektuell höchstem Niveau an den philosophischen und religiösen Debatten seiner Zeit. Mit der Weite und Kühnheit seines Denkens prägte er nicht nur maßgeblich das christliche Denken in allen von der Spätantike ausgehenden kirchlichen Traditionen, sondern übte auch einen tiefgehenden Einfluss auf die Philosophiegeschichte aus. Die neue Reihe 'Adamantiana', die mit diesem Band eröffnet wird, ist sowohl dem Denken als auch der Wirkungsgeschichte des Origenes in Orient und Okzident gewidmet und will beides für die wissenschaftliche Forschung in verschiedenen Disziplinen erschließen.
Anhand exemplarischer Schlaglichter des neuzeitlichen Freiheitsdenkens zeichnet der zweite Band der Reihe das Nachleben des Origenes bis zum Deutschen Idealismus nach: Sein unter systematischem Gesichtspunkt hoch relevantes Freiheitsdenken wird im europäischen Humanismus, im englischen Platonismus der Schule von Cambridge und in der klassischen deutschen Philosophie auf vielfältige Weise rezipiert und weiter entfaltet. Origenes erweist sich so als ein geistiger Stammvater des Gedankens menschlicher Autonomie und Würde.
Der im katholischen Milieu lange wie selbstverständlich verankerte Rekurs auf das Naturrecht ist als Argumentationsressource ausgeschöpft. Zugleich sind mittlerweile besonders im Kontext der Diskursethik die Leerstellen verhandlungsmoralischer Strategien so unübersehbar zu Tage getreten, dass von ihren eigenen Vertretern der kognitive Einbezug symbolisch-religiöser Sinnpotentiale zur humanen Einhegung diskursiv generierter Moraloptionen angemahnt wird. Ein paralleler Vorgang lässt sich an der kritischen Fortschreibung von John Rawls' Liberalismus durch Martha Nussbaums Capability Approach beobachten. Näherem Zusehen entpuppt sich ein untergründiges Ringen um einen dichten Naturbegriff als heißes Tiefenzentrum beider Prozesse. Die Beiträge des Bandes spüren einem solchen Naturbegriff in historischer wie systematischer Perspektive nach.
Grenzüberschreitungen im frühen und spätantiken Christentum. Gedenkschrift für Thomas Karmann
348pages
13 heures de lecture
Es gilt mittlerweile als akademische Binsenweisheit, dass Grenzziehungen, die das Eigene vom Anderen abgrenzen, einen zentralen Faktor religiöser Identitätskonstruktionen bilden. In diesem Zusammenhang wird allerdings kaum über die Bedeutung von Grenzüberschreitungen reflektiert, obwohl zahlreiche jüngere Publikationen zum frühen und spätantiken Christentum den Fokus auf Phänomene der Transgressivität legen. Dieser Sammelband verbindet nun beide Diskurse (zu religiöser Identität und zu Transgressivität) verbinden, indem er anhand zahlreicher Beispiele der Frage nachgeht: Welche Rolle haben in den ersten Jahrhunderten Grenzüberschreitungen für die religiöse Identitätsbildung gespielt? Sind Grenzüberschreitungen für religiöse Identitäten genauso wichtig wie Grenzziehungen? Bibliker und Kirchenhistoriker suchen anhand zahlreicher Beispiele Antworten auf diese Frage. Es gilt mittlerweile, gerade auch im Bereich der antiken und spätantiken Religionsgeschichte, als akademische Binsenweisheit, dass Grenzziehungen, die das Eigene eingrenzen und vom Anderen abgrenzen, einen zentralen Faktor religiöser Identitätskonstruktionen bilden. In diesem Zusammenhang wird allerdings kaum über die Bedeutung von Grenzüberschreitungen reflektiert, obwohl zahlreiche jüngere Publikationen zum frühen und spätantiken Christentum den Fokus auf Phänomene der Transgressivität (Gender, Körper, Jenseitsreisen usw.) legen. Dieser Sammelband verbindet nun beide Diskurse (zu religiöser Identität und zu Transgressivität), indem er anhand zahlreicher Beispiele der Frage nachgeht: Welche Rolle haben in den ersten Jahrhunderten Grenzüberschreitungen für die religiöse Identitätsbildung christlicher Gruppierungen und Individuen gespielt?
Ideal und Realität in der Freundschaftslehre der Antike
308pages
11 heures de lecture
Die Beiträge zur Altertumskunde bieten eine Vielzahl von wissenschaftlichen Arbeiten, darunter Monographien, Sammelbände und Übersetzungen, die sich mit klassischen, mittel- und neulateinischen Themen sowie der Alten Geschichte, Archäologie und antiken Philosophie befassen. Diese Reihe trägt wesentlich zur Erforschung und Erschließung klassischer Literatur bei und beleuchtet das Nachwirken der Antike bis in die Neuzeit, wodurch sie einen umfassenden Beitrag zur Altertumswissenschaft leistet.
Das antike Christentum war keine auf die unteren Schichten der Gesellschaft
beschränkte Religion. Der Autor zeigt, dass besonders in der Großstadt
Alexandria alle namentlich bekannten Christen des 2. und beginnenden 3.
Jahrhunderts Intellektuelle waren, die ihre religiöse Überzeugung mit den
Mitteln der Vernunft explizierten.