"Wie kann die Machtausübung kirchlicher Amtsträger kontrolliert werden? Ein Vorschlag des Synodalen Weges ist die Ermöglichung einer innerkirchlichen gerichtlichen Überprüfung von Verwaltungsentscheidungen auf Ebene der Bischofskonferenz. Matthias Ambros untersucht, ob und wie dieser Vorschlag umgesetzt werden kann. Denn vielen Gläubigen ist nicht bewusst, dass das kirchliche Recht schon jetzt gerichtliche wie außergerichtliche Rechtsbehelfe vorsieht. Sie werden hier vorgestellt, um diesem Defizit entgegenzuwirken, denn auch unabhängig von der Errichtung lokaler Verwaltungsgerichte bleiben sie ein Instrumentarium, mit dem Gläubige ihre rechtlichen Interessen einfordern. Zudem wird die Etablierung einer lokalen Verwaltungsgerichtsbarkeit umso wirksamer sein können, wenn sie vermeidet, allein das staatliche Recht auf die Kirche zu übertragen, sondern Maß nimmt am geltenden kanonischen Prozessrecht sowie der Gerichtspraxis und der ständigen Rechtsprechung der Apostolischen Signatur." -- Provided by publisher
Matthias Ambros Livres


Verwaltungsbeschwerde und Verwaltungsgerichtsbarkeit
Die Effizienz des kirchlichen Rechtsschutzes gemessen an einem Passauer Patronatsstreit
Anhand eines konkreten Rechtsstreites wird das bestehende System von Verwaltungsbeschwerde und kirchlicher Verwaltungsgerichtsbarkeit auf seine Effizienz hin befragt: Stärken und Schwächen sowie Vorzüge und Grenzen werden dabei aufgezeigt. 1984 versuchte das Bischöfliche Ordinariat Passau unter Verweis auf das II. Vatikanum ein Patronatsrecht abzuschaffen. Aus dieser Verwaltungsentscheidung entstand ein Rechtsstreit zwischen der Diözese und dem Patron, wobei sich der Patron sowohl mit dem Rechtsbehelf der Verwaltungsbeschwerde als auch des Verwaltungsprozesses gegen diese Maßnahme der Verwaltung zur Wehr setzte. 1990 hat die Apostolische Signatur in der Streitsache entschieden. Das betreffende Endurteil wird im Anhang erstmals veröffentlicht.