Georg Friedrich Händels Oratorium Messiah, befand Friedrich Schleiermacher, ist eine compendiöse Verkündigung des gesamten Christentums. Die Kompilation alttestamentlicher und paulinischer Texte durch Charles Jennens sowie Händels berührende Melodien sind eine Inspiration für Predigten über zentrale Themen des Glaubens und zu verschiedenen Anlässen des Kirchenjahres. Das zeigt diese Sammlung von 34 Predigten zum Messiah von renommierten Predigerinnen und Predigern aus Deutschland, Schweden, Südafrika und den USA. Die verschiedenen Predigten verbindet, dass sie die Musik nicht als bloße Illustration für Predigtaussagen, sondern als Zugang zum Predigttext und als Ausdrucksform des Glaubens verwenden. Indem fast alle Stücke des Oratoriums in den Predigten herangezogen werden, liegt hier gleichsam auch ein geistlicher Kommentar zum Messiah vor. Die Predigten werden von einer musikgeschichtlichen Einleitung und von ausführlichen Überlegungen zur Gattung der Musikpredigt gerahmt.
Karl Friedrich Ulrichs Livres



In der Bibel finden sich keine Witze, wohl aber mancherlei Anekdotisches und Kurioses. Dass biblische Texte zwischen Fremdheit und Vertrautheit changieren, dass ihnen Wahrheit, ja Heiligkeit zugeschrieben wird, und es in ihnen doch menschelt - das alles legt es nahe, mit der Bibel Scherze zu machen.Aber Bibelwitze bringen nicht dazu, über die Bibel, sondern mit ihr zu lachen. Solches biblisch inspirierte Lachen kommt der biblischen Botschaft zugute. Dominus risu abstinuit - Der Herr Jesus enthielt sich des Lachens - ist nicht zuletzt eine aus Umberto Ecos »Der Name der Rose« bekannte Humor- und Geistlosigkeit. Die Menschwerdung Gottes sollte man nicht um das menschliche Lachen mindern, und nach Ps 2,4 lacht Gott sogar selbst.K.F. Ulrichs hat Witze, Witziges und Kurioses zur Bibel gesammelt und nach Bibelstellen sortiert. Wäre doch gelacht, wenn sich in dieser Sammlung nicht auch mal eine Anekdote für die nächste Predigt finden ließe!
Christusglaube
Studien zum Syntagma pistis Christou und zum paulinischen Verständnis von Glaube und Rechtfertigung
- 311pages
- 11 heures de lecture
Karl Friedrich Ulrichs untersucht die in paulinischen Rechtfertigungskontexten siebenmal (Röm 3,22.26; Gal 2,16.20; 3,22; Phil 3,9, vgl. 1Thess 1,3) belegte Wendung „Glaube Christi“. Spätestens seit der Arbeit von Richard B. Hays 1984 zu Gal 3 ist die syntaktische Bestimmung des Genitivs, die Semantik von „Glaube“ und damit die inhaltliche Interpretation des paulinischen Rechtfertigungsdenkens umstritten. Der Autor schlägt vor, die notorische Engführung einer Alternative genitivus subiectivus/obiectivus in der philologischen Debatte zu überwinden. Er stellt die in der bisherigen Forschung vorgebrachten Argumente dar, ordnet und gewichtet sie und zeigt das Problem im jeweiligen Kontext der Belege auf. Dabei wird die kontinentaleuropäische mit der - in diesem wichtigen theologischen Gedanken der Soteriologie abweichenden - angelsächsischen Forschung ins Gespräch gebracht und die Diskussion um die new perspective on Paul wird so erweitert. In methodischer Hinsicht liegt hier eine auf Kriterien der klassischen gräzistischen Philologie bezogene und das principle of maximal redundancy verwendende Untersuchung vor, die das Recht des traditionellen Verständnisses von Pistis Christou und der entsprechenden Soteriologie sowie Anliegen der neuen Paulus-Perspektive zusammenbringt. Es zeigt sich, dass Paulus dieses Syntagma prägt und damit eine Integration verschiedener von ihm aufgenommener soteriologischer Modelle (Rechtfertigung, Partizipation, Geistbegabung) leistet.