Frei glauben
Reformatorische Anstöße zu einer protestantischen Lebenskultur
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Reformatorische Anstöße zu einer protestantischen Lebenskultur
Gott wurde Mensch – das sagt sich so leicht. Aber zur Geburt Jesu gehören auch Geschrei und volle Windeln, ein echtes, unwiderstehlich süßes Baby, das ganz und gar auf die Erwachsenen angewiesen ist. Und ausgerechnet hier begegnen sich nun Hirten und Könige, arm und reich, Menschen aus völlig unterschiedlichen Schichten. Auch wir treffen an der Krippe vielleicht entfernte Bekannte, mit denen wir eigentlich nicht viel gemeinsam haben, dann aber erstaunt feststellen: „Du auch hier?“ Die Theologin Christina Aus der Au rückt Weihnachten in ein ungewohntes Licht, stellt überraschende Fragen und schlägt so nebenbei eine Brücke in unsere Gegenwart. - überraschende, inspirierende Meditationen zu Jesu Geburt - attraktive Gestaltung
Autorinnen und Autoren aus Theologie und Politik diskutieren die Frage nach dem Verhältnis von Urbanität und Religiosität und von Kirche und Öffentlichkeit. Die Beiträge behandeln das Wesen und den Auftrag von Kirche im Licht gegenwärtiger gesellschaftlicher und theologischer Herausforderungen, aber auch anhand konkreter Praxisbeispiele aus der Schweiz, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und den USA. Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenleitende und an Kirchenentwicklung Interessierte finden in diesem Buch vielfältige Denkanstösse und Anregungen.
Das theologische Menschenbild und seine Herausforderung durch die Neurowissenschaften
Von Seiten der Neurowissenschaften werden zunehmend Zweifel am traditionellen Menschenbild laut. Dem entgegen wird jedoch auf das subjektive Erleben verwiesen, das Handlungsfreiheit, Verantwortlichkeit oder Gläubigkeit als real empfindet. Christina Aus der Au schildert und diskutiert die verschiedenen Perspektiven, aus denen Theologie und Naturwissenschaften die Welt und den Menschen wahrnehmen. Die Autorin ergänzt eine weitere Sicht, die den Menschen als von Gott Angesprochenen begreift. Auf der Grundlage ihrer Analyse lassen sich neue Ansätze für den Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften gewinnen.
Nach jahrhundertelanger, friedlicher Koexistenz machen sich Naturwissenschaften und Theologie erneut Terrain streitig. Dies zeigt das Ringen um ein umfassendes, naturalistisches Menschenbild, in das Phänomene wie Freiheit, Geist und Seele als rein 'natürliche', d. h. physikalisch vollständig erklärbare Phänomene integriert werden sollen. Das Buch gibt einen Einblick in die Breite der Diskussion. Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaftstheorie, der Neuropsychiatrie, der Philosophiegeschichte, der feministischen Philosophie, der Bioethik und der katholischen und protestantischen Theologie äussern sich zu fundamentalen Aspekten unseres Menschenbildes. Zusätzlich werden die jeweiligen Begriffsverwendungen und Erklärungsansprüche reflektiert, um ein geklärtes Nebeneinander der Positionen zu ermöglichen. Für Interessierte aller Disziplinen und Laien werden damit vertraute Argumentation wie auch Ungewohntes im Lichte der jeweiligen Voraussetzungen und Erklärungsabsichten dargestellt.
Aus verschiedenen Wissenschaftsperspektiven nähert sich dieses Buch der Wahrnehmung von Leiblichkeit in Geschichte und Gegenwart. Einleitend wird auf die unterschiedlichen Wahrnehmungsformen in der Kulturgeschichte des Abendlandes zurückgeblickt: In manchen Epochen dominierten Erlösungsvorstellungen, die sich mit der Hoffnung auf Befreiung von allem Weltlichen und damit auch von der Körperlichkeit verbanden. Zu anderen Zeiten traten Bewegungen hervor, die dem Körperlichen in der Religion einen hohen Stellenwert zuerkannten, sei es als Gegenstand der Erkenntnis, als deren Medium oder auch als Metapher für religiöse und philosophische Deutungen. Weiter werden Leibwahrnehmungen stärker in gegenwartsbezogener und systematischer Hinsicht thematisiert: Leiblichkeit in der philosophischen Ethik, in der Diskussion um die Konstruktion von Geschlecht, im 'neuen' Menschenbild der Gehirnforschung, in der literarischen Anthropologie und in der Psychosomatik. Der Körper- bzw. Leibdiskurs wird abschliessend auch in handlungspraktische Zusammenhänge eingeordnet: zum einen in medizinische und zum anderen in kultische.
Der Mensch wird als Thema neu entdeckt. Vor dem Hintergrund seiner (tatsächlichen oder vermeintlichen) Gefährdung durch die Wissenschaften, die Massenmedien oder den Wertezerfall wird das Menschenbild derzeit möglichst interdisziplinär reflektiert. Und meistens leistet auch die Theologie dabei ihren obligaten Beitrag. Aber das eine, unveränderbare theologische Menschenbild gibt es nicht. Angesichts der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen müssen Theologen und Theologinnen ihr Menschenbild immer wieder neu buchstabieren, damit ihre Aussagen für sie selber und für ihre Zeitgenossen verstehbar bleiben. Je nach Kontext werden sie dabei mit denselben Buchsta- ben der Tradition unterschiedliche neue Wörter und Sätze schreiben. In diesem Band stellen sich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen der Theologie dieser Aufgabe. Dazu gehört zumeinen die kritische Reflexion der Tradition: Markus Saur (Altes Testament) fragt nach der Situation des Betenden in den Psalmen, Annette Schellenberg (Altes Testament) nach dem exemplarischen Menschsein bei Ben Sira und Gabriella Gelardini (Neues Testament) nach dem vollkommenen Menschen im Hebräerbrief. Zum andern gehört ebenso dazu die kritische Reflexion der Gegenwart: Luzius Müller (Ethik) untersucht die Diskussion um die Menschenwürde von Stammzellen, Heike Walz (Ökumene) die dekonstruktivistische Infragestellung der Zweige- schlechtlichkeit und Christina Aus der Au (Dogmatik) die Herausforderung der Neurowissenschaften in der Debatte um Geist und Gehirn. Dabei wird auch deutlich, in welch spannungsvollem, aber auch fruchtbarem Verhältnis die theologischen Disziplinen stehen. Ein gemeinsamer Umgang mit Tradition und Gegenwart ermöglicht eine Offenheit für viele Lebensentwürfe, in der man dennoch im Beziehungsraum gegründet bleibt, der dem Menschen von Gott aufgespannt ist.
Umweltethik befasst sich mit Lebewesen oder mit Ökosystemen, je nachdem, ob sie ihre Wurzeln in der Ökologie oder in der theologisch-philosophischen Tradition hat. Die Ethik, welche hier in Anlehnung an die Prozessphilosophie vertreten wird, richtet ihr Augenmerk darauf, wie wir Menschen andere Lebewesen und Systeme erfahren und erleben. Damit stellt sich die Frage nach der Art und Weise unserer Wahrnehmung. Dies ist auch die Blickrichtung theologischer Ethik, die dafür plädiert, die Umwelt auf eine ganz bestimmte Weise, nämlich im Geist der Liebe wahrzunehmen.