Die Johannesoffenbarung gehort zu den schwierigsten Schriften des Neuen Testaments und wird haufig von fundamentalistischen Gruppen vereinnahmt. Gerade deshalb ist Hirschbergs Buch so wichtig. Es eroffnet nicht nur einen gut verstandlichen Zugang zu dem Buch mit den sieben Siegeln, es zeigt auch uberzeugend auf, dass die Offenbarung kein Buch fur abgedrehte Endzeitfanatiker ist. Nicht Weltflucht ist ihr Thema, sondern Weltbewaltigung. Der Autor der Offenbarung will seinen Leserinnen und Lesern die Augen offnen, dass sie die Wirklichkeit dieser Welt aus der befreienden Perspektive des Glaubens neu sehen lernen. Auf diese Weise werden sie dazu befahigt, mit existentiellen und politisch-gesellschaftlichen Herausforderungen konstruktiv umzugehen - selbst dort, wo Menschen das Ausserste abverlangt wird. Dass die Offenbarung auch theologisch fragwurdige Vorstellungen enthalt, wird nicht verschwiegen, sondern kritisch diskutiert. So entsteht ein auch fur den heutigen Leser gewinnbringender Dialog mit Johannes.
Peter Hirschberg Livres




Peter Hirschberg, der selbst in Jerusalem gelebt und zahlreiche Gruppenreisen und Fortbildungen in Israel/Palastina geleitet hat, erschliesst in diesem bestens aufgemachten Reisefuhrer die wichtigsten biblischen Statten vor dem Hintergrund des biblischen Zeugnisses und der neuesten Erkenntnisse der biblischen Archaologie. Deutlich wird dabei auch, wie eine Studien- und Pilgerreise im Heiligen Land helfen kann, sich neu fur den "Geist der Bibel" zu offnen. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Jesusgeschichte, so dass die fur die neutestamentliche Zeit zentralen Orte Galilaas und das herodianische Jerusalem besonders ausfuhrlich behandelt werden. Aber auch die wichtigsten alttestamentlichen Statten finden gebuhrende Berucksichtigung. Der reich bebilderte und allgemein verstandlich geschriebene Band ist fur jeden interessierten Besucher des Heiligen Landes ein unentbehrlicher Reisebegleiter.
Das eschatologische Israel
Untersuchungen zum Gottesvolkverständnis der Johannesoffenbarung
In dieser Arbeit wird das Gottesvolkverständnis der Offenbarung auf dem Hintergrund der christlich-jüdischen Auseinandersetzungen in Kleinasien untersucht. Dabei zeigt sich, dass das wahre Gottesvolk als das in Christus vollendete Israel begriffen wird, das sich universal für die nichtjüdischen Völker geöffnet hat. Trotz des exklusiven Ansatzes in christologischer Hinsicht kann aufgrund des genuin jüdisch-judenchristlichen Charakters dieser Konzeption nicht von einer Enterbung des jüdischen Volkes gesprochen werden.