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Klaus Gestwa

    Proto-Industrialisierung in Rußland
    Die Stalinschen Großbauten des Kommunismus
    • 2010

      Die Stalinschen Großbauten des Kommunismus

      Sowjetische Technik- und Umweltgeschichte, 1948-1967

      • 660pages
      • 24 heures de lecture

      Als 1948 die Trümmerlandschaften des Krieges den Traumlandschaften von der kommunistischen Zukunftsgesellschaft wichen, realisierte die Moskauer Führung mit den „Stalinschen Großbauten des Kommunismus“ ein ehrgeiziges Erschließungsprogramm. Die damals weltgrößten Flusskraftwerke gestalteten Natur um und strukturierten Gesellschaft neu, so dass sich die Sowjetunion im anbrechenden Kalten Krieg als Supermacht inszenieren konnte. Die von GULag-Häftlingen fertig gestellten Plangiganten produzierten nicht nur Strom, sondern auch Visionen, mit denen sich Stalin und Chrušcev die Einbildungskraft der Sowjetmenschen erobern wollten. Als Schau- und Bauplätze der sowjetischen Moderne stellten die Großbaustellen sowohl Orte beglückender Gemeinschaftserlebnisse und des politischen Aufbruchs als auch Orte tragischer Zusammenstöße und drückender Nöte dar. Die brachial industrialisierten Flusslandschaften an der Wolga und in Sibirien entwickelten sich seit den 1960er Jahren immer mehr zu ökologischen Notstandsgebieten. Der über Jahrzehnte propagierte Wertekanon der technik- und fortschrittsgläubigen Sowjetgesellschaft geriet ins Wanken.

      Die Stalinschen Großbauten des Kommunismus
    • 1999

      Das Modell der Proto-Industrialisierung hat den epochalen Stellenwert des ländlichen, für den Fernhandel produzierenden Heimgewerbes in der Industrialisierungsgeschichte deutlich gemacht. Klaus Gestwa lotet anhand zweier prominenter, verdichteter ländlicher Gewerberegionen in Rußland aus, inwieweit dieses Modell zum Verständnis der russischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte beitragen kann und ob sich ein spezifisches Muster der russischen Proto-Industrialisierung erkennen läßt. Untersucht werden die Baumwollverarbeitung in Ivanovo und das Kleineisengewerbe in Pavlovo. Der Bogen spannt sich dabei von der Entstehungsgeschichte der beiden Gewerbedörfer und der Entwicklung ihrer Gewerbestruktur über Ausbildung der Geld- und Wettbewerbswirtschaft bis zur politisch-herrschaftlichen Einbindung der Proto-Industrie und zur Bevölkerungsgeschichte. In einem kulturhistorisch orientierten Kapitel wird deutlich, daß die Proto-Industrialisierung mit erheblichen Einstellungs- und Verhaltensänderungen verbunden war. Vergleichende Blicke auf West- und Mitteleuropa lassen den russischen Entwicklungsweg klarer hervortreten und verdeutlichen die Leistungen und Schwächen des Konzepts der Proto-Industrialisierung.

      Proto-Industrialisierung in Rußland