Die vermeintliche Rückkehr des Religiösen hatte fast vergessen lassen, dass es ihn gibt: den Atheismus oder vorsichtiger, den religiösen Agnostizismus. Plötzlich aber ist er auf dem Buchmarkt und in den Feuilletons wieder gegenwärtig. Die Beiträge des Bandes spüren nicht nur seinen Motiven und seiner Überzeugungskraft nach, sondern sie loten auch aus, ob die Theologie an diesen Atheismen etwas zu lernen hat. Mit Beiträgen von: Volker Gerhardt, Klaus Müller, Thomas Schärtl, Herbert Schnädelbach, Magnus Striet, Jan-Heiner Tück u. a.
Das Glaubensbekenntnis ausgelegt für die Gegenwart
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Im Rahmen des Jubiläums 2025, das 1700 Jahre Konzil von Nizäa feiert, untersucht Magnus Striet die Relevanz des dort formulierten Glaubensbekenntnisses für die heutige Zeit. Er beleuchtet zentrale Themen wie die Wesensgleichheit Jesu mit dem Vater, die Schöpfung aus dem Nichts, die Auferstehung der Toten und die Wiederkunft Christi. Durch diese Auseinandersetzung wird deutlich, wie bedeutend die Beschlüsse des Konzils für die Entwicklung des Christentums waren und welche Impulse sie für den Glauben in der Gegenwart geben können.
Magnus Striet bietet eine frische Perspektive auf Weihnachten, indem er die traditionelle religiöse Bedeutung hinterfragt und entstaubt. Er analysiert die zentrale Sehnsucht des Menschen nach der Menschwerdung Gottes und beleuchtet die Herausforderungen, die viele mit den klassischen Konzepten wie Sünde und Erlösung haben. Durch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Fest und der Figur Jesu als verletzbares Kind versucht Striet, den heutigen Sinn von Weihnachten neu zu definieren, ohne die Freude am Leben zu verlieren.
Die Auseinandersetzung mit Immanuel Kants Fragen zur christlichen Theologie wird von Rudolf Langthaler und Magnus Striet beleuchtet. Langthaler rekonstruiert Kants kritische Ansichten zu Freiheit und Gottessohnschaft, während Striet konstruktive theologischen Ansätze entwickelt. Beide betonen die Unvereinbarkeit von Religion und unvernünftiger Dogmatik.
Ostern verdichtet die Geschichte Gottes mit den Menschen, an deren Ende wir
für alle das erhoffen, was der christliche Glaube in Jesus Christus als
bereits erfüllt bekennt: die Überwindung des Todes und ein Leben in der
grenzenlosen, bergenden und versöhnenden Nähe Gottes. Doch lässt sich dies
angesichts unfassbaren Leids und den erdrückenden Erfahrungen von
Sinnlosigkeit überhaupt noch glauben? Oder sind solche Aussagen nicht eher
'spirituelle Nebelkerzen', um die Welt vordergründig zu 'verhübschen'? Magnus
Striet zeigt, dass der Zweifel grundlegend in den Glauben an Gott, an sein
Handeln in Jesus Christus und an sein unbedingtes Ja zur Welt hineingehört.
Daraus entwickelt er wegweisende und tragfähige Perspektiven für eine
'österliche Lust am Leben'.
Seit geraumer Zeit gibt es Unruhe in der katholischen Kirche, und diese
spiegelt sich auch in Auseinandersetzungen im Bereich der Theologie wider. Der
Grund hierfür ist benennbar. Bis heute nicht ausgestanden ist die Frage, was
der Begriff der Freiheit meint, schärfer noch: ob sich die Kirche auf das
Denken einer Moderne einlassen kann, die sich vom Gedanken des Rechts auf
individuelle Selbstbestimmung leiten lässt. Das Buch reagiert auf eine im Jahr
2017 erschienene Streitschrift von Karl-Heinz Menke mit dem Titel Macht die
Wahrheit frei oder die Freiheit wahr?. Die Frage ist prekär, denn sie greift
nicht nur tief in die ökumenischen Debatten ein, sondern wirft auch die Frage
auf, ob ein freiheitlicher säkularer Rechtsstaat überhaupt aus sich heraus
legitimierbar ist. Die Antwort des Autors dieser Gegenstreitschrift ist
eindeutig: Autonomiefreiheit muss theologisch als Prinzip anerkannt werden,
und die katholische Kirche sollte endlich eine auf Freiheit setzende Moderne
für ein dringend benötigtes neues Selbstverständnis nutzen. So geht es in
diesem Buch nicht um irgendeinen Streit, sondern um sehr grundsätzliche
Fragen.
Von der Grausamkeit des Himmels sprach der Dichter Giovanni Boccaccio, nachdem im Jahr 1348 in Florenz ein Pestausbruch verheerende Folgen hatte. Mit der Vorstellung eines strafenden Gottes konnte er nichts mehr anfangen. Derzeit halt das Virus SARS-CoV-2 die Welt in Atem. Die fieberhafte Suche in den Laboren nach wirksamen Impfstoffen fur dieses neuartige Corona-Virus verzeichnet erste Erfolge. Und wie reagiert die Theologie? Magnus Striet beobachtet in seinem Essay Reaktionen aus dem kirchlichen Bereich und legt einen eigenen Deutungsversuch vor, scharf in der Analyse - und pointiert in der Frage, wie das derzeitige Virusgeschehen theologisch zu deuten ist. Hat die Theologie in dieser die gesamte Menschheit in ungeahnter Weise herausfordernden Krisensituation noch etwas Wesentliches beizutragen? Und vor allem: Wie lasst sich verantwortet noch von Gott reden?