Die Einzelstudien in diesem Werk beleuchten zentrale Themen und Texte der Theologiegeschichte, darunter einflussreiche Denker wie Luther, Calvin und Augustinus. Durch die Analyse der historischen Kontexte, in denen diese Einsichten entstanden, wird ein umfassender Zusammenhang sichtbar, der die dogmatischen Lehren miteinander verknüpft. Am Ende des Buches wird eine prägnante Dogmatik in Thesen präsentiert, die die Grundlage für das Verständnis der einzelnen Studien bietet. Dies ermöglicht eine tiefere Einsicht in die Entwicklung theologischer Gedanken über die Jahrhunderte hinweg.
In diesem Band wird die Theologiegeschichte thematisiert, indem die Entwürfe verschiedener Theologen betrachtet werden. Eine durchgehende Linie der klassischen Tradition der christlichen Theologie wird sichtbar, die durch das Aufnehmen neuer Gedanken in unterschiedlichen Situationen geprägt ist. Abschließend wird die Bedeutung der Theologiegeschichte für das Wesen des Christentums reflektiert.
"Friedrich Schleiermacher, einst der Kirchenvater des 19. Jahrhunderts genannt, wurde im 20. Jahrhundert mit dem energischen Einspruch von Karl Barth und Emil Brunner konfrontiert. Mittlerweile ist er in der deutschen protestantischen Theologie und Kirche einflussreicher denn je. Mehrere Beiträge dieses Bandes nehmen die Kritik Barths wieder auf und bringen neue Einwände vor. Andere Beiträge widmen sich der Analyse oder der Verteidigung von Schleiermachers Theologie. Das Ziel dieses Bandes ist, eine offene und kritische Diskussion in der deutschen Theologie und Kirche anzuregen." -- Publisher, page four of cover
Die von John Milbank und seinem Umkreis vor etwa 25 Jahren begründete Radical Orthodoxy-Bewegung bestreitet die unhinterfragten Dogmen der Säkularisierung: Sie geht davon aus, dass die Theologie Erste Wissenschaft ist und mit der Philosophie eine Einheit bildet. Diese Einheit sei schon durch die scotistisch-nominalistische Wende zerstört worden. Unter den Auswirkungen steht auch der Kantianismus. Dieser Prozess sei aber keineswegs so unabänderlich, wie der intellektuelle Mainstream behaupte. Aus diesem Ansatz ging eine umfassende intellektuelle Bewegung hervor, die von der Metaphysik bis zur Sozialphilosophie reicht und in der angelsächsischen Welt stark rezipiert wurde. In Deutschland wird dagegen mit diesem Sammelband die Radical Orthodxy erstmals als herausfordernde Alternative zur Säkularisierung diskutiert: in Innen- und Außenperspektive, Zustimmung und Kritik. Mit Beiträgen von Johannes Corrodi, Sven Grosse, Achim Lohmar, John Milbank, Adrian Pabst, Christoph Schneider, Gianfranco Schultz, Hans Otto Seitschek, Harald Seubert, Daniel von Wachter, Bernd Wannenwetsch [Radical Orthodoxy. A Challenge for Christianity and Theology after the Secularization] The Radical Orthodoxy Movement was founded by John Milbank and others about 25 years ago. Radical Orthodoxy rejects the unquestioned dogmas of secularism. It assumes that theology is the first science and forms a unit with philosophy. It claims that this unity was destroyed already at the time of the scotist-nominalistic turn. Kantianism is being also impacted by it. But this process is not so irrevocable as is stated by the intellectual mainstream. This approach has given rise to a comprehensive intellectual movement which ranges from metaphysics to social philosophy and has received wide attention in the Anglo-Saxon world. In Germany on the other hand this collection of articles is the first to present Radical Orthodoxy from an interior and external perspective, with approval and criticism, as a challenging alternative to secularization.
Das alte und immer wieder neue Thema christlichen Philosophierens wird, kritisch und konstruktiv, in einem Kreis von Vorträgen und Koreferaten betrachtet von Emil Angehrn, Johannes Corrodi, Theodor Dieter, Edith Düsing, Sven Grosse, Andreas Hunziker, Werner Neuer, Johannes Schick, Hans-Christian Schmidbaur und Gianfranco Schultz.
Der überraschende Facettenreichtum der Persönlichkeit und Theologie Calvins wird in diesem Band beleuchtet durch Beiträge von Hans-Christoph Askani, Pierre Berthoud, Sven Grosse, Cornelis van der Kooi, Armin Sierszyn und Johann Anselm Steiger.
Das den drei hier versammelten Studien Gemeinsame ist das Anliegen, durch Einsichten in die Geschichte des Christentums einen Aufschluß zu gewinnen über das Christentum der Gegenwart: seine Position, seine Aussichten, seine Aufgaben. Diese Gegenwart ist noch immer bestimmt durch eine Schwellensituation, wenngleich diese bereits eine Weile währt. Schon der Begriff „Neuzeit“ umschreibt nicht eine abgeschlossene Epoche, sondern die Verheißung eines Neuen, zu dem zu gelangen eine Schwelle zu überschreiten wäre. So setzt sich der erste Aufsatz, ‚Die Neuzeit als Spiegelbild des an-tiken Christentums‘ mit der Frage auseinander, ob das Christentum nicht einer zu Ende gehenden Periode der Geschichte angehört und nun, seit dem Einsetzen der Neuzeit, folgerichtig selbst im Begriff ist, zu Ende zu gehen – oder nur fortgesetzt werden kann, wenn es in einer tiefgreifenden Weise sich „umformen“ läßt, so wie auch seine Situation sich „grundstürzend“ verändert hat. Der zweite Aufsatz, ‚Konkurrierende Toleranzkonzepte in der frühen Neuzeit‘, stellt diese Frage nochmals, nun aus dem Blickwinkel der Notwendigkeit von Toleranz: wenn das Christentum von Wesen her intolerant ist, muß es weichen, wenn Toleranz herrschen soll. Wenn es unter dieser Bedingung bleiben soll, dann muß es sich so umgestalten lassen, daß es selbst tolerant ist – oder es muß in seinem eigenen Wesen entdecken, daß es tolerant ist in einer Weise, die es unnötig macht und die es verbietet, sich einen anderen Begriff von „Toleranz“ von außen her aufdrängen zu lassen. Die beiden ersten Aufsätze gehen diesen Fragen mit Studien im Detail bestimmter geschichtlicher Epochen nach. Der dritte Aufsatz reflektiert die Methode, die hier angewandt wird: welchen Aufschluß über das Christentum kann man überhaupt aus dem Studium seiner Geschichte gewinnen? Damit wird eine Überlegung zur Fundamentaltheologie der Kirchengeschichtsschreibung als christlicher theologischer Disziplin durchgeführt. Es wird damit aber auch nochmals eine Stellungnahme vollzogen zu der gemeinsamen Frage aller drei Aufsätze: unter welchen Bedingungen läßt sich von einer genuinen Weiterentwicklung des Christentums sprechen, unter welchen von seinem Verfall? Alle drei Studien fassen das Gesamte des Christentums in den Blick, uneingeschränkt von einer Konzentration auf eine bestimmte Konfessionskirche, auch nicht auf die lutherische. In gerade dieser Blickrichtung erweisen sich aber Gedanken, die von Luther und im Luthertum ausgebildet worden sind, als fruchtbar. Dies gilt auch für den ersten Aufsatz, der nicht auf Reformation und altlutherische Orthodoxie eingeht, sondern Alte Kirche und frühe Aufklärung miteinander vergleicht. Geht es zwar hier in erster Linie um die eigentümliche Integrationskraft des Christentums, so wird auch gezeigt, daß diese nicht möglich ist ohne die Bereitschaft, das zu glauben, was nur „sub contraria specie“ offenbar wird. In dem zweiten Aufsatz ist es die Toleranzkonzeption des jungen Luther, die sich für das gegenwärtige Christentum als wegweisend erweist. In dem dritten Aufsatz ist es ein Gedanke Luthers, der das Verständnis vom Dasein der Kirche aus ihrem Umschlossensein in der Gesamtgeschichte hinausführt. So soll in diesem Band auch ein Beitrag lutherischer Theologie für die Probleme erbracht werden, vor denen das gesamte Christentum an der Schwelle zur Neuzeit steht.
So bekannt und vertraut die Lieder Paul Gerhardts (1607–1676) nach wie vor sind, so wenig sind sie bisher theologisch bearbeitet worden. Methodisch geht diese Untersuchung von der Einsicht aus, dass im geistlichen Lied des 17. Jahrhunderts Lehre, Bewegung des Gemüts und Erfreuen durch sprachliche Schönheit eine Einheit bilden. Dementsprechend stellen Paul Gerhardts Theologie der altlutherischen Orthodoxie, die Rhetorik und Homiletik, die weltliche und geistliche Poetik Elemente zum Verständnis seiner Lieder dar. Das Problem der Vereinbarkeit der Allmacht und der Güte Gottes mit der Existenz des Leids wird von der theologischen Lehre ins Gebet verwiesen, im geistlichen Lied erscheint es als rhetorisch, poetisch und musikalisch gestaltetes Gebet. Über die sprachlichen Binnenbezüge hinaus besteht ein Außenbezug von Paul Gerhardts Liedern: sie sind Deutung und Stellungnahme zu Ereignissen der Geschichte. Es zeichnet sich damit ein Panorama barocker Frömmigkeitskultur ab. Neben der übergreifenden Analyse bietet das Buch Einzelexegesen von Liedern.