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Fritz Vischer

    Ansonsten munter
    Frischluft
    • Frischluft

      Eine medizingeschichtliche Erzählung

      Vom einstigen Kindersanatorium in der gesunden Bergluft von Davos zum Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil am Sempacher See: Diesen Bogen schlägt Fritz Vischer in seiner medizingeschichtlichen Erzählung. Vico, der Protagonist, wird Krankenpfleger. Als Praktikant beginnt er im 1922 gegründeten „Sani“, als Diplomierter gelangt er ins SPZ. Er erlebt, was Mediziner beherrschen und wie oft sie „(wie Esel) am Berg stehen“. Das kaputte Nervensystem können sie gleichermaßen nicht heilen wie früher die Tuberkulose. Den geplagten Patienten blieb nur, im Sanatorium gute Luft einzusaugen. Menschen mit geschädigten Nerven ergeht es ähnlich. Im Reha-Zentrum dürfen sie hoffen und lernen, mit Ausfällen umzugehen. Vico folgert daraus, dass inspirierende Frischluft am besten wirkt: Rock ‘n’ Roll, seine geliebte Carol und teils schrullige Freunde gehören zu diesem Molekül. – Fritz Vischer weiss, worüber er unterhaltend schreibt: Als Jugendlicher lebte er selbst in Davos. 1977, 22-jährig, verunglückte er und verletzte sich das Rückenmark. Seither ist er im Rollstuhl.

      Frischluft
    • Ansonsten munter

      Einsichten eines Rollstuhlfahrers

      Vom Umgang mit EinschränkungenZum Glück gibt es Pierrot, der mit ihm das Zimmer teilt. Er reisst unablässig unanständige Witze, klopft Sprüche und bringt sie beide auf andere Gedanken. Sie liegen in Rückenlage, ihre Köpfe und die verletzten Halswirbelsäulen sind eingeschient. Die Reha wird noch Monate dauern. Sie sind beide jung. Nichts ist mehr wie zuvor. Wer sich wegen einer Rückenmarksverletzung plötzlich im Rollstuhl sieht, muss sich neu erfinden. Das Trauma kann eine Chance sein. Sie zu nutzen, erfordert allerdings viel Kraft und die Fähigkeit, sich zu hinterfragen und Neues zu ergründen. Die Mauern scheinen unüberwindbar hoch. Fritz Vischer schildert, wie er, sein Zimmerkumpan Pierrot und andere Betroffene diese Mauern überwinden, teils aber auch einfach umgehen oder ausblenden. Vischer hat das Talent, nichts zu beschönigen. Er erzählt, wie Rollstuhlfahrer manchmal schroffer Ablehnung, Skepsis und Mühsal ausgesetzt sind, aber auch, wie sie mit Anerkennung und heller Freude rechnen können. Vischer erweist sich als begabter Brückenbauer, der Missverständnisse und Scham im Umgang mit einer Auffälligkeit auszuhebeln weiss. Wer sich gut einrichtet, hat es meistens gut, ist sich Vischer sicher.

      Ansonsten munter