María – nicht zu verwechseln mit der Autorin, oder doch? – ist um die vierzig. Sie entstammt der Upper Class von Buenos Aires, schlägt sich aber mit prekären Kulturjobs durch. María hat stets ein lebenskluges Bonmot parat, hält sich selbst jedoch für träge, vergesslich, kurzum: lebensunfähig. Ihre leicht verschrobene Familie sieht das genauso – besonders die wirklich schwierige Mutter, die sich als Schwiegersohn mindestens einen Polospieler wünscht. Vor allem aber führt María ein Leben mit Bildern, vertieft sich in das Leben vor und hinter und in der Kunst. Bekommt sie Panik oder schlechte Laune, flieht sie ins Museum. Manchmal verfolgt María eine Frau im roten Kleid, nur weil die Farbe sie an ein bestimmtes Gemälde Mark Rothkos erinnert. Und so fließen die Eskapaden der Erzählerin zusammen mit faszinierenden Bildbeschreibungen, Kunstgeschichten und Anekdoten um bekannte und unbekanntere Künstler wie Gustave Courbet, Henri Toulouse-Lautrec oder Cándido López. Gainza schreibt mit bittersüßer Ironie und großer Eleganz: Unversehens kommt man nicht nur Marías Leben näher, sondern auch der Kunst.
Mari a. Gainza Livres
María Gainza élabore des récits qui explorent la relation complexe entre l'art et l'introspection personnelle. Son écriture se caractérise par une profondeur analytique profonde et une sensibilité aiguë aux formes artistiques visuelles. Gainza possède une capacité unique à pénétrer l'essence des œuvres d'art, les reliant à des thèmes culturels et existentiels plus larges. Son style littéraire est précis mais poétique, offrant aux lecteurs une nouvelle perspective sur le monde de l'art.


Nehmen wir einmal an, es war so: María beginnt als junge Frau für die beste Kunstgutachterin des Landes zu arbeiten. Enriqueta Macedo, die ausschließlich in druckreifen Sentenzen spricht, lehrt María, wie sich Kunstfälschungen durch genaues Sehen enttarnen lassen. Und sie weiht ihren Schützling in ein wohlgehütetes Geheimnis ein: Als Teil einer Bande erklärt Enriqueta seit Jahren Fakes zu Originalen. Die exzentrischen Betrüger, die im Bohème-Treff Hotel Meláncolico verkehren, kreisen um eine mysteriöse, nicht zu fassende Meisterfälscherin. Deren Spezialität: Werke »im Stil« einer einst berühmten, ebenso schillernden Porträtmalerin. María, mittlerweile illusionslose Kunstkritikerin, folgt den Spuren der verschwundenen Fälscherin. Mit sprühendem Witz entführt die Argentinierin María Gainza in ein Spiegelkabinett voller spleenig-nebulöser Figuren, authentischer Fakes und unwahrscheinlich schöner Geschichten: Denn was ist origineller als eine echt gute Fälschung?