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Katharina J. Ferner

    1 janvier 1991
    Salamanderin
    krötentage
    Der Anbeginn
    Wie Anatolij Petrowitsch Moskau den Rücken kehrte und beinahe eine Revolution auslöste
    nur einmal fliegenpilz zum frühstück
    • Alle Sinne sind gefordert bei der Lektüre dieser Gedichte: Pilze und Beeren werden gegessen, es riecht nach Rauch, der Mensch nach Schweiß, es knistert, rauscht, zirpt, Brennnesseln traktieren die Haut, Gräser streicheln, Farben schillern, schimmern, brillieren – kann allmählich kein grün mehr sehen. Trotz all der Natur schreibt Katharina Ferner nicht unbedingt Naturlyrik; hinter und zwischen all den Bäumen, Vögeln und Insekten lauert das Zwischenmenschliche, die Zärtlichkeit, die Grausamkeit. Überraschende Perspektiven und Kontraste ergeben sich dadurch, dass jeder Text quasi in zwei Sprachen vorliegt, von zwei Seiten her erzählt wird: einmal in fein ziselierter Hochsprache, und einmal in ostösterreichischer Mundart. Es darf gestaunt, gelacht, geschluckt, auch gerätselt werden.

      nur einmal fliegenpilz zum frühstück
    • Wenn Anatolij Petrowitsch gewusst hätte, welche Schwierigkeiten ihm ein kleiner Urlaub beschert, wäre er wohl einfach in Moskau geblieben. So bringt ihn ein fälschlicherweise als Dienstreise ausgewiesener Auslandsaufenthalt ins Visier der russischen Ermittler. Aber da ist ja auch noch Tatjana, die in Ungnade geratene ukrainische Journalistin, die sein Leben nachhaltig verändert, seine Tochter, die einen Nichtsnutz ehelichen will, und Michail, der auch ganz andere Probleme hat. Ein Schulterklopfen von Präsident Putin hilft da nicht viel. Anatolij Petrowitsch, der am liebsten seine Ruhe hätte, sieht sich plötzlich zwischen den Fronten, wird vom Geheimdienst verfolgt, und ist gezwungen, seine eigene Position zwischen Nationalstolz und Regimekritik neu zu definieren.

      Wie Anatolij Petrowitsch Moskau den Rücken kehrte und beinahe eine Revolution auslöste
    • Ein Leben beginnt, eines endet – so lautet ein uraltes, geheimnisvolles Gesetz. Wird ein Kind geboren, stirbt seine Großmutter und wird vom Fährmann geholt. Ein Mädchen wächst heran in einer archaischen Dorfgesellschaft zwischen feinsinnigen Künstlereltern und der toten Großmutter, der Bäckerin Svenja, den Tanten Ida und Ada, durchlebt Initiationsriten, entdeckt seine Talente und deren Gefahren und ist sich immer bewusst: Ein Kind bedeutet den Tod der Mutter … So schließt sich der Kreis. In dieser Welt existieren die scharfen Grenzen zwischen Realität und Fantasie nicht, verschwinden die Toten nicht ganz, entwickeln Pflanzen, Pilze und Steine ein märchenhaftes Eigenleben, sind Insekten, Spinnen, Waldtiere eng mit den Menschen verbunden, gibt es Kommunikation auf magischen Wegen. Katharina J. Ferner taucht tief in eine zauberhafte Welt voller Abgründe und zeichnet in plastischer, sinnlicher Sprache Schicksale einer abgeschiedenen Dorfgemeinschaft inmitten wilder Natur – düster, magisch, erdig.

      Der Anbeginn
    • krötentage

      Gedichte

      Kaum eine andere Lyrikgattung reicht weiter in die Literaturgeschichte zurück als Liebeslyrik – die Liebe war immer schon wundervoll, verwirrend, verstörend, vernichtend, der Literarisierung wert. Denn wie vielseitig ist Liebe, wie komplex! All diese Facetten finden sich in Katharina J. Ferners krötentage wieder. Menschen verlieben sich, sie sehnen sich nacheinander, es wird geküsst, geschmust, gestreichelt, körperlich geliebt mit einer Sinnlichkeit, die sich buchstäblich auf den/die Lesende*n überträgt; es gibt Erfüllung, Miteinander, Alltag, natürlich schmerzliche Trennungen, Liebe endet ja auch wieder. Und Liebe kratzt an der Oberfläche, bis es blutet, diese Grenzerfahrungen bringen das Element von Gewalt und existenzieller Verletzlichkeit ins Spiel. Und als wäre das noch nicht genug, breitet Katharina J. Ferner leichthändig ihr ganzes sprachliches Können aus, gefühlvollen Dialekt, überraschende Reime und Bildebenen, Wortspiele à la Jandl – Mehrfachlektüre wird unbedingt empfohlen!

      krötentage