Wie können Menschen ein politisches System zum Einsturz bringen? Indem sie sich ihm mit ihren Körpern entgegenstellen. Selten waren Privates und Politisches enger miteinander verknüpft als im Herbst 1989: Die 18jährige Ania begegnet auf einem Friedensgebet in Leipzig ihrer ersten Liebe Bernd wieder. Während beide erneut zueinander finden, ist Bernd als Fotograf zugleich Beobachter und treibende Kraft der Veränderungen. Ania hingegen stürzen die neuen Verhältnisse in innere Konflikte, nicht zuletzt, weil ein politischer Riss auch mitten durch ihre Familie geht. Kathrin Wildenberger zeichnet in Montagsnächte ein präzises, stimmungsvolles Bild der Wendezeit. Fest damit verwoben ist eine Geschichte über die Stärke von Träumen und die Mühen des Erwachsenwerdens in Zeiten politischer Umbrüche.
Kathrin Wildenberger Livres



Spätsommer 2016. Beinahe 30 Jahre ist es her, seit die Mauer fiel, Ania Hochlinger an den Montagsdemonstrationen in Leipzig teilnahm und in der Nikolaikirche ihrer ersten Liebe Bernd wiederbegegnete. Ania, eine so starke wie suchende Frau in der Mitte ihres Lebens, wird jäh mit dieser Vergangenheit konfrontiert, als sie von Bernds Freitod erfährt und in das gemeinsame Heimatdorf im Südharz zur Bestattung fährt. Warum wollte Bernd sterben? Und was hat sein Tod mit Ania zu tun? Kathrin Wildenberger lässt mit „Unter Träumen“ ihre Montagsnächte-Trilogie in der Gegenwart enden. In der Wiederbegegnung mit den Protagonisten aus „Montagsnächte“ und „ZwischenLand“, denen einst blühende Landschaften versprochen worden waren, finden sich Antworten auf Fragen, die seinerzeit so groß vor ihnen standen wie ihre Träume.
Als Montagsdemonstrantin der ersten Stunde fällt es der 19jährigen Ania schwer, ihren Traum von einer anderen DDR aufzugeben. In einer Wohngemeinschaft in Leipzig-Connewitz lebt sie mit Sascha, dem russischen Maler, und Alex, dem Westberliner Journalisten, ihren Traum von einer offenen Beziehung. Doch sie kann ihre große Liebe Bernd nicht vergessen. Auch Anias Schwester Brit und ihre Freundin Suse finden in dem verfallenen und besetzten Haus im Leipziger Montmartre ein neues Zuhause. Aber ihre Gemeinschaft ist fragiler, als sie glauben: Überfälle von Neonazis und das Doppelleben eines Mitbewohners bedrohen das friedliche Zusammenleben. Ankommen? Wenn ja, wo? Gehen? Wenn ja, wohin? Alles ist offen. So vieles scheint möglich. Verheißung, Chaos, Last: Was ist Freiheit eigentlich? Kathrin Wildenberger setzt nach „Montagsnächte“ in ihrem zweiten Roman die Geschichte um Ania, Brit und Suse fort, die nun im „ZwischenLand“ des Sommers 1990 ihr Leben träumen und ihre Träume leben. So erzählt eine nur, wenn sie mit Haut und Haar und Sommersprossen in ihrer Heldin steckt […] Ein Gänsehautbuch! Ralf Julke, Leipziger IZ (über „Montagsnächte“ von Kathrin Wildenberger)