Eine junge Frau unternimmt eine lange Reise durch die Liebe, quer durch Europa und im Rhythmus beruflicher Zwänge. Die ihr begegnen, entdeckt sie wie weiße Flecken auf der Landkarte. Die ihr begegnen, sind nicht wenige. Chamäleonisch paßt sie sich den 'Farben' der Männer an. Konsumiert sie die Menschen, wie man Länder konsumieren kann? Im Anfang waren drei Worte, brutale Worte, gesprochen von dem Berliner Argentinier Alvaro Castillo del Mar: 'Ich – bin – verheiratet.' An seiner Seite hätte sie zwei Leben gelebt, doch so viel darf es nicht sein. Sie treffen sich über Jahre hinweg immer wieder, manchmal im Abstand von Wochen, manchmal von Monaten. Die restlose Heimkunft bei Alvaro ist das Ziel von Lauras Reise, von ihrer Suche, die voller Zweideutigkeit und Tücke steckt. Ihr Weg führt sie in ein unewiges Rom, den rauhen Berliner Osten, in ein Ferien-Spanien, ins freundliche Lille und ins sportliche, kluge Grenoble; führt sie zu Federico, der sie stets mit Blumen vom Flughafen abholt und sie zur 'Heimfrau' machen will, zu Lionel, der ihr gern zur Hand geht, aber sonst noch einiges zu lernen hat, und zu anderen mehr. Andra Joeckle hat eine eigene Sprache für den Dämon 'Liebe' gefunden: junge, nackte, wehe Worte, unerschrocken und fast unverschämt pathetisch, doch immer gebrochen durch feine Ironie. Gleichzeitig besticht ihre Erzählweise durch einen unverbrauchten Blick auf die verschiedensten Spielarten menschlicher Anziehungskraft und die Ernüchterungen ihres Vergehens.
Andra Joeckle Livres


Klappentext: „Was war das? Es schwamm mir im Blut, nagte an meinen Knochen, biß mir ins Herz. Es kroch mir durch den Leib, bös und gut. Es lag mir zu Füßen und es sprang mir ins Gesicht. Ich konnte es nicht zähmen, ich konnte es reiten und es trug mich davon, weit, weit weg.“ Sich sehnen und begegnen. Gleiten, schreiten, begehren. Sich im Tango berühren, vereinen, Sinnlichkeit spüren. Wenn die Körper aneinandergedrängt durchs Halbdunke schweben, in Tiefen eintauchen, wo ein Fühlen die Sinne betört, werden Worte überflüssig und die Zeit bleibt suspendiert. Umso mehr ersteht der Wunsch, diese Momente des geheimen, getanzten Glücks hinüberzuretten ins Leben, wie es diesseits des Tango für M. und A. auf Fortsetzung drängt. Und verlangt, das getanzte Glücksversprechen einzulösen ...