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Marianne Künzle

    Uns Menschen in den Weg gestreut
    Da hinauf
    • Eine Bergtour. Ein schmelzender Gletscher. Tauender Permafrost. »Da hinauf« ist die dramatische Geschichte zweier Frauen, deren Wege sich kreuzen, die sich aber nie kennenlernen. Auf einer Bergtour entdeckt Annina, eine junge Journalistin, eine Leiche, die der Gletscher freigegeben hat. Der Kleidung nach muss die Tote Jahrzehnte im Eis eingeschlossen gewesen sein. Die tote Frau ist Irma, die in den Fünfziger Jahren hier gewandert ist. Irma und Annina begehen zeitlich verschoben denselben Weg. Ihre Wahrnehmung ist aber eine gänzlich andere, ihr Zugang zu sich selbst und der Landschaft unterschiedlich. Annina sucht ihren Platz in der Gesellschaft und muss sich selbst erst kennenleren, Irma handelt intuitiv, sie lebt und verteidigt ihre Ideale. Die Gestalt des Gletschers hat sich von Irma zu Annina drastisch gewandelt – in den Fünfzigerjahren ist der Gletscher ein weißer Koloss, im Heute hören wir ihn tropfen, bröckeln. Nur einzelne Anhaltspunkte wie die Bergkulisse, eine Weggabelung oder ein markanter Felsblock in der Landschaft, auf die die beiden Frauen treffen, sind unverändert. Eine mal stille, mal akustisch präsente Natur umgibt die beiden Frauen.

      Da hinauf
    • Uns Menschen in den Weg gestreut

      Kräuterpfarrer Johann Künzle (1857-1945)

      Leben und Wirken des Johann KünzleJohann Künzle ist neben Sebastian Kneipp der bedeutendste Kräuterpfarrer im deutschsprachigen Raum. Er gehört zu den Wegbereitern der modernen Pflanzenheilkunde. International bekannt wurde er spätestens 1919, als in der Schweiz Tausende, weltweit Millionen von Menschen an der Spanischen Grippe starben – nur in der sankt-gallischen Pfarrgemeinde Wangs starb niemand, denn hier tranken alle eine von Künzle angefertigte Teemischung. Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer nutzt Johann Künzle sein immenses Wissen über Pflanzen, er behandelt Kranke mit Kräuteranwendungen und motiviert seine Besucher zur Selbsthilfe. Dank ihm wird das Kräutersammeln in der armen ländlichen Gemeinde zum florierenden Geschäft, viele Dorfbewohner finden ein zusätzliches Auskommen. Ein Volksbad wird errichtet, es entsteht ein Kräutermarkt mit nationaler Ausstrahlung, selbst ein Kurhaus wird gebaut. Künzles Büchlein ‹Chrut und Uchrut› (1911) avanciert zum internationalen Bestseller. Aber nicht alle sehen das gerne: Neider schwärzen Künzle beim Bischof an. Auch Doktor Pradin, motiviert durch eine private Angelegenheit und durch Künzles Kritik an der modernen Medizin, hegt eine Abneigung gegen den Dorfpfarrer. Der Vorwurf der Kurpfuscherei und abergläubischer Pendelmethoden wird lauter. Marianne Künzle, trotz Namensgleichheit nicht mit dem Pfarrer verwandt, widmet sich in ihrem sorgfältig recherchierten Roman den bedeutsamen Jahren von Künzle und zeichnet ein vielschichtiges Bild des umtriebigen Pfarrers, der politischen Debatte, die sein Schaffen auslöst und einer bewegten Epoche.

      Uns Menschen in den Weg gestreut