Im Zentrum von Annette Lorys Roman steht die Freundschaft zwischen zwei Frauen. Monika und Helen. Meer und Berge. So unterschiedlich wie ihre Sehnsuchtsorte sind auch ihre inneren Landschaften, ihre seelischen Topographien. Monika, die Suchende, Helen, die Radikale. In ihrer innigen Beziehung gleichen sie sich einander mehr und mehr an, werden zu „zwei Schattierungen des selben Blaus“. Während einer Reise nach Griechenland kommt es zum jähen Bruch zwischen den jungen Frauen. Ein Bruch, der unüberwindbar scheint. Ein Jahr lang. Dann der Versuch, die Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte, zu schliessen, auf einer gemeinsamen Bergtour. So war es gedacht. Doch Monika stürzt. In Rückblenden wird die Geschichte nach und nach greifbar. Monika, die Ich-Erzählerin, reist zurück in verschiedene Vergangenheiten: Ihre Kindheit in der Enge eines Durchfahrtstals, die Flucht in die grosse Stadt am See, Szenen der Freundschaft, die Suche nach Helens Vater, Trennungen ... Dazwischen reihen sich traumartige Sequenzen und verschwommene Wahrnehmungen aus der Gegenwart im Spital.
Annette Lory Livres



Ich heisse Leila. Mein Name bedeutet Nacht. Eigentlich mag ich die Dunkelheit. Doch jetzt wache ich nachts auf, weil sich meine Eltern streiten. Dann wünsche ich mir, ich wäre eine Schlange und könnte in eine andere Haut schlüpfen. Mit dieser bewegenden Erzählung zum Thema häusliche Gewalt hat Autorin und Sozialarbeiterin Annette Lory den 3. Baarer Raben gewonnen.
„Vom Fliegen ausser Atem“ erzählt die Geschichte der 18-jährigen Sara, die nach ihrer Ausbildung möglichst weit weg von Zuhause will. Sie landet als Au-Pair in den USA. Das erhoffte Gefühl der Freiheit stellt sich jedoch nicht ein. Als sie den Künstler Nino kennen und lieben lernt, scheint ihr Leben endlich die richtige Wendung zu nehmen. Ihre Reise zu sich selbst hat aber gerade erst begonnen. Annette Lory zeichnet das Porträt einer sensiblen jungen Frau, die immer wieder an ihre Grenzen stösst, fällt, sich aufrappelt und nach Atem ringt, um vielleicht doch noch fliegen zu lernen. Claudia Fellmer und Sabine Hagmann ergänzen die Geschichte mit fotografischen Interpretationen. Sie schaffen mit den Bildbeiträgen einen weiteren Erlebnishorizont der atemraubenden Umwege auf Saras Reise zu sich selbst.