Passau im Jahre 1096. Alice, eine 15-jährige Kaufmannstochter, schließt sich mit ihrem Vater Karl dem Ersten Kreuzzug an. Mutig zieht sie nach dem Tod des Vaters trotz ungeahnter Gefahren weiter nach Jerusalem. Alice wird die Geliebte eines draufgängerischen Ritters. Auch als Frau kann sie Überfällen und Schlachten nicht entgehen. Sogar der ferne Mord an ihrer Mutter verfolgt sie bis in den Orient. Welche Rolle spielt der unnahbare Abt, der im Hintergrund die Fäden spinnt?
Passau, Weihnachtsabend 1099. Die verarmte Kaufmannstochter Alice erreicht nach der Eroberung Jerusalems verwundet und geschmäht Passau. Gleichzeitig muss ihr verborgener Geliebter Graf Bernhard von Baerheim, der nach ihrem angeblichen Tod inzwischen eine andere geheiratet hat, im Streit zwischen Kaiser und Papst Partei ergreifen. Doch dann wird Graf Bernhard auf der Höhe seines Einflusses grausam ermordet. Wer hatte einen Grund, ihn aus dem Weg zu räumen und warum hat der Tote ein Lächeln im Gesicht?
Bernd und Karla befinden sich beide in einer Existenzkrise und beschliessen als Ausweg, etwas Verrucktes zu tun: Sie falschen einen Roman von Hermann Hesse, und zwar einen zweiten Teil von Narziss und Goldmund. Das Falschen der Erzahlung ist das eine - das andere ist die Konstruktion einer plausiblen Story uber das verschollene Manuskript, die den kritischen Verleger und die Experten uberzeugt. Es gilt zu klaren: Warum hat Hesse das Manuskript nicht selbst veroffentlicht? Wie sind Bernd und Karla an das Manuskript gekommen? Die Fragen weisen in die Zeit zwischen 1933 und 1936 und Hesses Stellung in Deutschland, die Narziss' Position im Hinblick auf die Pogrome seiner Zeit ganz ahnlich ist.
Bayern 1124. Alice verliert durch die Ermordung Graf Bernhards den geliebten Mann und ihre Existenz. Sie wird von der Burg vertrieben und muss sich ein neues Leben aufbauen. Von Anfang an verdächtigt Alice Salome, jetzige Äbtissin und ehemalige Ehefrau Bernhards, die Auftraggeberin des Mordes zu sein. Für Wolfhardt, den natürlichen Sohn Bernhards, und Luitger, den Erben der Burg, ist Salome jedoch nicht die einzige Gefahr. Im Krieg Herzog Friedrichs II. von Schwaben/Staufen gegen König Lothar III. stehen sie sich als Feinde gegenüber.
Heloisa und Abaelard. Äbtissin und Abt. Ihre Liebesbriefe gehören zur Weltliteratur. Schon Heloisas Geburt ist von Geheimnissen umgeben, ihre Herkunft wird im Dunkeln gelassen. Um das Jahr 1116 – sie ist da Anfang zwanzig – lernt sie in Paris Abaelard kennen, der damals schon ein berühmter Philosoph ist. Dieser verliebt sich in die hochgebildete Heloisa, wird ihr Hauslehrer und mietet sich bei ihrem Onkel Fulbert ein. Doch es gelingt ihnen nicht, ihre leidenschaftliche, verbotene Liebe verborgen zu halten. Ihre Enthüllung sorgt für einen Eklat, durch den Heloisa schier unerträglichen Schikanen ausgesetzt ist, ja als Hure geschmäht wird. Abaelard lässt sie aus Paris zu seiner Familie bringen, wo sie einen Sohn zur Welt bringt. Fulbert zwingt sie zur Heirat, wodurch das Kind nachträglich legitimiert wird. Kurz darauf verändert ein schockierendes Verbrechen an Abaelard ihr Leben und treibt Heloisa zu einem Schritt, den sie als Wahnsinn bezeichnet. Beide treten in Klöster ein, schreiben sich seelenvolle Briefe, in denen sie sich über philosophische Themen und existentielle Nöte austauschen – vereint sind sie erst wieder im Tod, das gemeinsame Grabmal der großen Liebenden befindet sich seit 1817 auf dem Père Lachaise.