Christian Barsch Livres






Miniatur-Dialoge
Erörternde Vierzeiler
Zwei kritische Geister, vielleicht ein Herr X und sein Alter ego, Herr Y, tauschen Rede und Gegenrede, befinden sich in Übereinstimmung oder sind unterschiedlicher Meinung; ein etwaiger Leser könnte sich ihren Äußerungen anschließen oder ihnen widersprechen, möglicherweise sogar einige als Bestätigung empfinden, im allerbesten Fall schließlich an manchen ein wenig sich erfreuen …
„Das Gute nebst seinen Mitarbeitern ist unterversorgt. Das Gute im Innen, das jedem nützt, das niemandem schadet. Was nützt, fragt ihr?“ So erscheinen sie, die Dämonen, beherrschen vieles oder gar alles, verdrängen und schaffen sich auf der Bühne des Lebens als gestaltlose Schatten eine Existenz. Das Seelenleben der Menschen nährt sie, Nichtwissenwollen treibt sie an und plötzlich zeigt sich in einem Gewimmel und Getümmel aus glühenden Punkten die ganze Welt von ihrer Rückseite: belegt unter ihr zerfallende Stufen mit darüberstehender Mißachtung; klammert sich weiter, scheinbar höher empor und steigt, ohne je anzukommen; setzt Vorteil vor Anteilnahme, Stärke vor Verständigung, Augenblick-Einblicke über Rücksichten, fern von Vorsicht. Das dunkle Licht ihres von Dämonen getriebenen Wirkens gleichzeitig Feuer unaufhörlicher Verwüstung …
Brack
Merkwürdige Sprüche und Berichte
In seinem Phantasie-Refugium lebender, vergrübelter Außenseiter stellt – in der Regel formlose, vereinzelt geformte, zumeist kurze, gelegentlich längere – Betrachtungen über sein Umihn, in der Folge auch über den immer mehr in unbeherrschbare Höhe wachsenden Turm samt darin residierenden Gespenstern an, lässt dabei teils sicht-, teils ahnbare Hintergründe kaum außer acht und vermißt sich nicht selten sogar, persönliche Bewertungen all dessen abzugeben …
Ein einsamer Künstler verbringt fünf Jahreszeiten in einem Hotel. Die Zeit vertreibt er sich mit Spaziergängen durch den anliegenden malerischen Park und sinniert über das Leben. Die Monate vergehen, die Natur um ihn herum verändert sich. Aus den kalten Winterabenden werden milde Morgen, der stürmische Herbst verjagt die heißen Tage. Vermag der Protagonist inmitten der Vergänglichkeit der Zeit etwa besonderen Halt an der Brücke neben dem Hotel zu finden? Beide, Hotel und Brücke, stehen über anderen als das Ganze dominierende, bedeutende und zu deutende Symbole im Raum …