Das Buch schildert die Lebensabschnitte Johanna Eichmanns von den 1950er Jahren bis zur Gegenwart. Nachdem sie im ersten Teil ihrer Erinnerungen den Weg einer jüdischen Großfamilie durch Krieg und NS-Herrschaft, Verfolgung und Zwangsarbeit beschrieben hat, beschäftigt sich der zweite Teil nach 1952 mit ihren weiteren Lebensstationen: mit dem Eintritt in den Dorstener Konvent der Ursulinen, den weitreichenden Ordensreformen im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils und mit ihrer Laufbahn als Lehrerin und reformfreudig-umstrittene Schulleiterin des Gymnasiums der Ursulinen. Für die letzten drei Jahrzehnte umreißt der Band ihre Wiederentdeckung und tätige Auseinandersetzung mit der jüdischen Herkunft. So sind auch die Geschichtswerkstatt „Dorsten unterm Hakenkreuz“, der Aufbau des Jüdischen Museums Westfalen seit den 1980er Jahren sowie eine neue Reflexion des traditionellen kirchlichen Antijudaismus Themen des Buchs.
Johanna Eichmann Livres





- "Du nix Jude, du blond, du deutsch"- Erinnerungen 1926–1952 - Die Lebenserinnerungen von Johanna (geb. Ruth) Eichmann behandeln Kindheit und Jugend in einer jüdischen Großfamilie. Die Autorin schildert die erfahrenen Drangsalierungen in Schule und Freizeit während der NS-Zeit, das Ausweichen in den Schonraum eines katholischen Internats und die Behinderung der schulischen Laufbahn. Nach einer privaten Dolmetscher-Ausbildung kam Johanna Eichmann nach Berlin, arbeitete in einem französischen Kommissariat zur Betreuung der aus Frankreich verschleppten Zwangsarbeiter, bis sie in den letzten Kriegsmonaten als Halbjüdin selber zur Zwangsarbeit herangezogen wurde. Ihre zunächst durch eine „Mischehe“ geschützte Mutter überlebte Deportation und Zwangsarbeit. Mit den ersten Schritten nach dem Krieg – Rückkehr ins Ruhrgebiet, Studium und Eintritt in den Ursulinenorden – enden die Erinnerungen von Johanna Eichmann. Ihre Autobiografie gibt eine oft übersehene, aber nicht unwichtige Zwischen-Perspektive derer wieder, die weder von der deutschen Mehrheitsgesellschaft (und der „Volksgemeinschaft“ der NS-Periode) noch von der jüdischen Gemeinschaft als zugehörig angesehen wurden und werden. 
- Von Bar Mizwa bis Zionismus- Jüdische Traditionen und Lebenswege in Westfalen - 195pages
- 7 heures de lecture
 - Der Band gibt fundierte Einblicke in jüdische Traditionen und Erfahrungen. Am Beispiel Westfalens erschließen sich hier Selbstverständnisse, Lebensumstände, Einflüsse und Entscheidungen deutscher Juden vom Mittelalter bis zur Gegenwart: Kapitel zu den Themen Synagoge, Tora, Gemeinden, jüdische Familie und Feste, Zionismus sind verbunden mit der Beschreibung exemplarischer Biografien und Probleme des deutsch-jüdischen Zusammenlebens. Eine gründliche Einführung ordnet die skizzierten Entwicklungen in die Gesamtgeschichte der deutschen Juden ein; Lese- und Internettipps geben vielfältige Hinweise zur weiteren Beschäftigung mit den Themen des Buches.