„Wer Lea Streisands Roman liest, will am liebsten sofort wieder Kind sein.“ Maxim Leo „England und Amerika sind wie die DDR und die BRD“, weiß Rico – nur, dass zwischen den deutschen Staaten eine Mauer sei, zwischen den anderen die Ostsee. Franzi ist von den einfachen Weltdeutungen des besserwisserischen Nachbarjungen ebenso begeistert wie vom real existierenden Sozialismus, dem sie in der Schule begegnet. Endlich etwas, was ihr Halt gibt, jenseits der ironischen Bemerkungen der Eltern, die einem doch nie alles erzählen, sich über ihre abendlichen Geheimtreffen in der Küche stets in Schweigen hüllen. Erzählen ist sowieso ein Problem. Wem darf man was sagen? Franzi und ihre Freunde verstehen es nicht, und so versuchen sie, von der Teppichstange eines Ostberliner Hinterhofs aus, die Welt auf ihre Weise zu erkunden. Doch dann fällt die Mauer, und alle Gewissheiten stürzen wie Kartenhäuser zusammen. Bis sich am Ende sogar Freundschaften als Trugschluss erweisen. Sehr lebendig und irrsinnig komisch erzählt Lea Streisand von einer kleinen Welt, in die plötzlich die große Geschichte einbricht. 30 Jahre Mauerfall – ein Roman, der den Kindern der Wendezeit eine Stimme gibt
Lea Streisand Livres





Berlin ist die Kneipe auf dem verlassenen Marktplatz eines Kaffs namens Brandenburg. Manchmal tanzen wir auf den Tischen, manchmal liegen wir darunter, jeder war schon mal mit jedem im Bett und Weihnachten ist Lokalrunde. Endlich! Nach „Wahnsinn in Gesellschaft“ gibt es nun Lea Streisands zweites Solowerk mit Geschichten aus dem sogenannten Großstadtalltag.
Wo die strahlende Lea ist, da ist das Leben – bis sie mit gerade dreißig schwer erkrankt. Während ihre Freunde aufregende Lebenswege einschlagen, kreisen ihre Gedanken um Krankheit und Tod. In ihrer Verzweiflung erinnert sie sich an ihre Großmutter Ellis, eine unkonventionelle Schauspielerin und Lebenskünstlerin, die in den 1940er Jahren ihren Bräutigam, einen „Halbjuden“, in Berlin rettete. Ellis meisterte die Herausforderungen der Nachkriegszeit mit einer bemerkenswerten Lebenshaltung. Ihre Erinnerungen geben Lea Kraft in ihrer schweren Zeit. Mit leichter Feder, Herz und Humor erzählt Lea Streisand die Geschichte dieser beiden starken Frauen. Die Erzählung ist geprägt von einer knallharten Herzlichkeit und einem schönen Trotz, der sowohl die Erzählerin als auch ihre Großmutter betrifft. Die Figuren wachsen dem Leser ans Herz, während sie sich mit großen Themen wie Krieg, Krebs, Theater und Schreiben auseinandersetzen – alles letztendlich im Zeichen der Liebe. Lea Streisand verwebt die Geschichten von ihr selbst als beinahe Sterbender und ihrer Großmutter als beinahe Unsterblicher zu einem Teppich, auf dem die Leser fliegen können.
War schön jewesen
Geschichten aus der großen Stadt
Lea Streisand sagt die Wahrheit. Jetzt. Hier. Und überhaupt. Lea Streisand ist unterwegs durch die große Stadt. Sie guckt hin, wenn die Beknacktheiten des täglichen Lebens passieren und schreibt Geschichten darüber, damit sie wahrer als die Wahrheit werden. Sie erzählt von Omilein aus dem Westen, von damals, als der Helmholtzplatz noch Drogenumschlagplatz war, und der Herausforderung, sich zwischen laktosefreiem Möhre-Wallnus-Eis oder glutenfreiem Mango-Bärlauch-Eis zu entscheiden. Berlin entfaltet sich hier als nie endender Rummel, ein Spiegelkabinett, in dem man in jeder noch so kuriosen Begegnung auch ein kleines Stückchen von sich selbst erkennt. »Lea, wenn ich das mal so sagen darf: Du bist Bombe!« Bettina Rust, Radio Eins
Hätt' ich ein Kind
Roman | Radio-Eins-Kolumnistin Lea Streisands Roman über Wege zur Mutterschaft
»Sie werden keine Kinder bekommen.« Dieser Satz stellt Kathis Leben auf den Kopf. Sie ist Mitte dreißig, promoviert über Grimms Märchen und lebt mit ihrem Freund in einer kleinen Wohnung in Berlin. Keine Kinder zu haben, war nie eine Option. Als ihre beste Freundin Effi schwanger wird, ausgerechnet ihre Effi, ihre zuverlässigste Verbündete, stellt Kathi sich der Wahrheit – und einen Adoptionsantrag.Die beiden Freundinnen tragen sich gegenseitig durch die folgenden Monate, lachen, auch wenn es manchmal zum Heulen ist, und werden zu Müttern. Jede auf ihre Art. »Ein lustiges, trauriges, wütendes und kluges Buch über die Frage, ob ein Mensch ein Kind gebären muss, um eine Mutter zu sein. Spoiler: Muss mensch nicht.« (Mareice Kaiser)