Armin Stingel hat zu den Überschriften von Charles Simics Gedichtband "My Noiseless Entourage" assoziative Texte verfasst, während Frank Drechsler diese Überschriften in eigene Zeichnungen umgesetzt hat. Das Ergebnis ist beeindruckend.
Armin Stingl Livres



Schachteln sind die Wunderkammern kleiner Leute - ziemlich kleiner Leute, kaum größer als eins zwanzig, kaum älter als zehn. All die verloren gegangenen Dinge, die die kleinen Leute an langen Tagen selbstvergessenen Herumstromerns in den Straßen ihres Viertels aufgelesen haben, verwandeln sich in wertvolle Exponate, sobald ihnen ein Platz in so einer Wunderkammer zugewiesen wird. Selbst in geschlossenem Zustand scheint im Innern der Schachteln ein schummriges, magisches Licht...
Mit Engel im Orbit taucht Armin Stingl in die mythologische Welt der eigenen Kindheit ein, in eine magisches Universum voller (us-amerikanischer) Superhelden, Werwölfe, Vampire, Hexen, Zombies, Dämonen und diverser Arten von Engeln und Göttern. Es handelt sich bei diesem Experiment nicht um eine Sammlung lyrischer Gelegenheitsarbeiten, die peu à peu entstanden sind, sondern um ein durchgearbeitetes, von vornherein als »Konzeptalbum« konzipiertes pseudo-episches Werk. Die hochkulturelle Irrelevanz der Sujets werden konfrontiert mit der altehrwürdigen Form des Sonetts (um 1300 am Hof Friedrich II. in Sizilien entstanden). Die Atmosphäre des Buches ist zugleich düster und lustig, pathetisch und albern. Es handelt sich bei diesen Grotesken um Gratwanderungen, die Lust am Schwindel und Mut zum Scheitern erfordern. Armin Stingl bewegt sich auf einem Terrain, wo alles falsch verstanden werden kann oder auch gar nicht. Der Band enthält 26 Illustrationen von der Hand des Autors und ein Hörbuch mit seiner Stimme.