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Michel Layaz

    Die fröhliche Moritat von der Bleibe
    Auf dem Laufband
    LOUIS CHEVROLET
    Louis Soutter, sehr wahrscheinlich
    My Mother's Tears
    • My Mother's Tears

      • 192pages
      • 7 heures de lecture
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      Set against a backdrop of rich historical context, this book explores profound themes of identity and belonging. Through its compelling characters, it delves into their personal struggles and triumphs, offering a poignant reflection on the human experience. The narrative is intricately woven, inviting readers to engage with the emotional depth and complexity of the storyline. With its unique perspective and insightful commentary, it promises to resonate with anyone seeking a deeper understanding of the challenges faced in life.

      My Mother's Tears
    • Louis Soutter, sehr wahrscheinlich

      Roman

      • 248pages
      • 9 heures de lecture

      Louis Soutter, ein Künstler, der einen Großteil seines Lebens in einem Altersheim verbrachte, hat mit seinen einzigartigen Fingerzeichnungen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Seine archaische Handschrift berührt viele Menschen und ist unverkennbar. Soutter hat sich über die Grenzen der Schweiz hinaus einen Namen gemacht und wird heute als bedeutender Künstler anerkannt. Sein Werk spiegelt eine tiefe emotionale und künstlerische Ausdrucksweise wider, die sowohl faszinierend als auch bewegend ist.

      Louis Soutter, sehr wahrscheinlich
    • Man würde meinen, der berühmte Autorennfahrer, der begnadete Tüftler und Mechaniker habe mit der Automarke, die noch heute seinen Namen trägt, zu seinen Lebzeiten mindestens ein kleines Vermögen gemacht und sei mit mehr als einem der filmreif klassischen Modelle in der Welt herumgefahren. Weit gefehlt! Seinem impulsiven Temperament gehorchend hat Louis Chevrolet in einem kritischen Moment alle Rechte an dem von ihm und seinem Bruder entwickelten Chevrolet Tourenwagen an den damaligen Geldgeber abgetreten, der danach ganz allein vom wachsenden Erfolg der Marke profitierte. Louis, der als Velomechaniker und Velorennfahrer im Burgund begann, nachdem er mit seinen Eltern aus der Schweiz dorthin gezogen war, hat mit mehr oder weniger Glück verschiedene Leben gelebt: Nach der Kindheit in der Schweiz kam die Jugend in Frankreich und danach eine abenteuerliche Zeit als Erwachsener in Amerika, wo er sich bei den ersten, riskanten Autorennen als tollkühner Fahrer einen Namen machte, bevor er sich, nachdem sein Bruder auf der Rennpiste sein Leben gelassen hatte, als Auto- und Flugzeugmotorenbauer versuchte. Chevrolet, Frontisec, Fronty-Ford T – die Modelle folgten aufeinander, die Erfolge auch, die aber immer wieder eher Strohfeuern glichen. Ein stabiles, wenngleich nicht ungetrübtes Glück war Louis bloss im Schoss seiner Familie beschieden. Wer erinnert sich beim Namen Chevrolet an etwas anderes als an die Karosserie der amerikanischen Automarke? Deren Erfinder, Louis Chevrolet, hat schliesslich in ihrem Schatten gelebt – und in allem aus dem Vollen geschöpft: in seinem Erfindungsreichtum, seinem Wagemut, aber auch seinem Pech.

      LOUIS CHEVROLET
    • Er möchte perfekt sein. Mehr als perfekt. Um sich das zu beweisen, spricht er auf der Heimfahrt von der Arbeit während Monaten in sein Diktaphon, erklärt sich seinen Alltag, sich selbst. Es ist etwas vorgefallen, was eine gefährliche Wunde in sein Selbstbewusstsein geschlagen hat. Jemand hat ihn im Supermarkt als »armes Schwein« bezeichnet, und zwar in einem Tonfall, der »die Brutalität einer unumstösslichen Tatsache hatte«, wie er feststellen muss. Da ist nun also Selbstverteidigung angesagt, und der gibt er sich hin. Der Mann ist Bibliothekar. In leitender Stellung. Er kann auch auf sein Bildungsgut zurückgreifen, zur Verteidigung, und das tut er gern. Doch ach: In einem gewissen Sinn wird dieses ganze Unternehmen zum Gegenteil dessen, was der Sprecher bezweckt. Die Rechtfertigung wird zur Blossstellung. Hinter den Tugenden, die er sich zuschreibt, tritt seine Feigheit, seine Unsicherheit, sein manchmal niederträchtiges Lavieren zutage, wahrhaftig: das »arme Schwein«. Und wie in einem Spiegel, der uns das eigene Bild mehrfach vergrössert zurückwirft, müssen wir –lesenderweise – immer wieder überlegen: Sind wir frei von den Gemütsregungen und Strategien, die uns Michel Layaz’ Ich-Erzähler hier so freimütig schildert? So ganz fremd, so ganz anders als wir alle ist es leider nicht, dieses arme Schwein.

      Auf dem Laufband
    • 'Normalerweise' möchte man die Pensionäre in Madame Viviannes merkwürdigem Institut namens 'Die Bleibe' als unangepasst, verhaltensauffällig, trottelig, wenn nicht gar als geistig behindert oder geisteskrank bezeichnen, und das gilt auch für das hier tätige Personal, von Professor Karl, dem Hauptlehrer, über den für Lebenserfahrung zuständigen Zweitlehrer Monsieur Guillaume, den General-Aufseher Monsieur Bertrand, den Arzt Doktor Felix, den Gärtner-Hauswart Monsieur Hadrien und die Empfangsdame Mademoiselle Josette bis zum Putzmann Mon-sieur Alberto und den beiden Köchinnen Blanche und Marguerite. Doch 'Die Bleibe' ist durchaus nicht als Heim für Zurückgebliebene oder als Irrenhaus zu verstehen, wie man bald erfährt. Im Gegenteil: Unter der Hand von Generaldirektorin Madame -Vivianne erblüht hier eine Welt voller Poesie, die uns wohl gerade deshalb das Herz anrührt, weil wir spüren, dass an diesem Ort alles Platz findet, was in der Welt der Angepassten, in der wir uns bewegen, nicht oder nur ganz verschämt existieren darf. Der Tor, der Narr in uns allen hat hier Gastrecht, ja, er erfährt in der liebevollen Zuwendung des Chronisten und durch die wundersame Wortmusik des Autors geradezu eine Art Auferstehung! 'Die Bleibe' wird zu einem Ort der Sehnsucht, weil hier das Leben an sich gefeiert wird, in all seinen Formen, selbst den unwahrscheinlichsten, unbequemsten. Insofern schimmert unter dem unerhörten Sprachfeuerwerk, mit dem Michel Layaz diese Gegenwelt heraufbeschwört, auch eine so feine wie scharfe Kritik an unserer Norm- und Normalwelt durch. 'La joyeuse complainte de l‘idiot' wurde 2004 in den Editions Zoé veröffentlicht. Die deutsche Erst-übersetzung erscheint im Rahmen der ch-Reihe.

      Die fröhliche Moritat von der Bleibe