Warum verstricken sich Menschen in Dreiecksbeziehungen? Ist es die Sehnsucht nach Stabilität, Vollständigkeit, vielleicht auch nach Gerechtigkeit? Die junge Martina, nach dem Studium in die Schweiz gezogen, möchte ihre Leidenschaft für Radwan mit ihrem früheren Geliebten Philipp teilen. Hanna, die nach Flucht und Vertreibung ins Eheleben springt, nimmt ihre Mutter in den gemeinsamen Haushalt auf, ohne zu ahnen, dass die Ménage-à-trois ihr Eigenleben abklemmen wird. Und in seinem Vororthaus in Mainz legt der fast 90-jährige Viktor seinen ganzen Einfallsreichtum an den Tag, um die Liebesgefühle der polnischen Pflegerin zu einem Nachbarn auf sich selbst zu lenken und der Dritte im Bunde zu werden. Feinfühlend und scharfsinnig erzählt Ruth Wittig drei Lebensgeschichten, in denen sich Dreiecksverhältnisse als trügerisch und Entscheidungen als Scheinfreiheiten erweisen. ist ein vielschichtiger und raffiniert komponierter Roman, der sich auf den zweiten Blick als Generationengeschichte enthüllt.
Ruth Wittig Livres


Verschleiern, Vertuschen oder die Wirklichkeit neu erfinden – das ist es, was die Figuren in Ruth Wittigs Erzählungen verbindet. Sie tun dies aus den besten Motiven, nämlich um sich selbst und andere nicht zu enttäuschen. Mit leichtem Ton und feiner Ironie wird unter anderem von den Folgen eines abgesagten Workshops, den Aufstiegsträumen einer introvertierten Seconda und von Machtspielen an einem Universitätsinstitut erzählt. Die meisten Geschichten spielen in Freiburg Schweiz. Dass die Erzählstimme hin und wieder französisch spricht, bringt einen eigenen Ton in die Geschichten.