Plus d’un million de livres à portée de main !
Bookbot

Rainer Handl

    Der Reiher und andere Erzählungen
    Eine Frage der Schuld
    Der Legionär von Bonifacio oder Die Haut des Eisbären ist schwarz
    Die kurze Geschichte ohne Ende von Isamin und Leander. Roman
    • Die Geschichte von Isamin und Leander erzählt von der verbotenen Liebe zwischen Geschwistern, die in einer von Tabus und gesellschaftlicher Ablehnung geprägten Welt lebt. Trotz der Herausforderungen und der Angst vor Entdeckung zeigt die Erzählung, dass Liebe selbst die schwierigsten Umstände überwinden kann.

      Die kurze Geschichte ohne Ende von Isamin und Leander. Roman
    • „Da ist er wieder, geht wieder seine Runde, jeden Tag, manchmal einmal, an manchen Tagen mehrmals, immer rauf zur Zitadelle und Place Bir-Hakeim mit dem Soldatendenkmal und wieder runter und in den Hafen und zur alten Werft und wieder zurück. Sitzt einmal vor dem Café, dann am Kai oder auf irgendeiner Mauer. Wie ein Tier im Käfig, immer hin und her, hin und her, ohne Ziel, ohne Sinn.“ „Ich kenne ihn. Jeder kennt ihn. Er spricht kaum mit jemandem, aber er ist immer unterwegs, tagaus, tagein. Und immer in derselben alten Uniformjacke. Die ist wohl das Einzige, was ihm von früher geblieben ist.“ „Ja, sieht so aus. Das Einzige. Keiner spricht mit ihm. Scheint ihn aber nicht zu stören.“ „Manchmal ist er mir unheimlich. Richtig unheimlich. Hast du seine Augen gesehen? Er hat einen unheimlichen Blick.“ „Ich finde ihn nicht unheimlich. Ist halt ein Sonderling. Er ist oft mit dem Jungen von Catherines Schwester Anni zusammen, kennst du den? Sie ziehen oft zusammen durch die Gassen und auf den Berg und schauen von der Klippe aufs Meer.“

      Der Legionär von Bonifacio oder Die Haut des Eisbären ist schwarz
    • Die Polizisten hatten eine Gasse für den Kranwagen gebildet und die Menschen zurückgedrängt, über die Brücke auf die andere Seite des Kanals, hatten in großen Abständen die Fläche zwischen den Häusern und dem Kanal, rund um den Kranwagen, abgesperrt, aber es war nicht zu verhindern, dass die Menge sich am gegenüberliegenden Ufer ansammelte, größer wurde, und über den schmalen Kanal aus wenigen Metern Entfernung auf den Kran starrte und auf die Polizisten und den Polizeitaucher, der sich vom steinernen Rand mit einer unbeholfenen Bewegung in den Kanal gleiten ließ und sogleich unsichtbar im schwarzbraunen Wasser verschwand. Die Menge starrte auf den Mann am Kran, ein mächtiger, stiernackiger, schwitzender Mann in einem Overall, dem die Haare weit in die Stirn wuchsen und der die Hand auf die Hebel seines Fahrzeuges gelegt hatte und auf ein Zeichen wartete, das über die Kette kommen sollte, welche vom Kranarm durch den Wasserspiegel nach unten ragte. Die Polizisten warfen immer wieder Blicke über den Kanal auf die nahe Menschenmenge, sie murmelten einander zu, dass die Leute besser verschwinden sollten, aber es war zu spät. Sie konnten das gegenüberliegende Ufer nicht mehr räumen und so hatten sie die Meute vor sich, wie in einer Proszeniumsloge. Ein alter Mann in blauem Wams und eine hochgewachsene Frau in bodenlangem rotem Samtkleid, eine wachsweiße Perlenkette in das Haar eingeflochten, und langen Handschuhen, beobachteten den Vorgang von ihrem Platz an der Hauswand bei der Absperrung. Als der Ruck durch die Kette ging, das verabredete Zeichen, dass der Taucher mit seiner Arbeit in der Tiefe fertig war, und der vierschrötige Mann in der Arbeitskleidung das Laufwerk des Kranseils langsam in Gang setzte, ging auch ein Ruck durch die Menschen auf der anderen Seite. Sie drängten nach vorne und brachten diejenigen, die in der ersten Reihe standen, in eine bedrohliche Lage; die in den hinteren Reihen standen, schienen hoch zu steigen, um über die Köpfe einen Blick auf das Geschehen werfen zu können. Mit metallenem Klacken lief die Kette über das Rad, Glied für Glied, und alle starrten auf den Fleck, an dem die nassglänzenden Kettenglieder durch das Wasser brachen.

      Eine Frage der Schuld
    • Der Reiher und andere Erzählungen

      • 181pages
      • 7 heures de lecture

      Ob an einem sonnigen Nachmittag das Geheimnis eines verfallenden Schlosses gelüftet wird und die Großmutter der Enkelin dabei die Augen für die Welt öffnet; ein Mann einem jungen Mädchen in einem entscheidenden Augenblick entgegen ihrer völligen Kopflosigkeit die Würde bewahrt; ob Menschen sich aufs Meer begeben und nach einer wahren Höllenfahrt nicht mehr als die zurückkommen, die sie vorher waren; ein seltsamer Wanderprediger den Urgrund des Seins entdeckt haben will; oder ein Fischer im Zwiegespräch mit einem Reiher am Fluss Bilanz zieht – die Geschichten sind Parabeln über das Leben. Die Enkelin, der einsame Fischer, das Mädchen, der undurchschaubare Käptn und das junge Paar, das mit ihm an Bord der Segelyacht geht, sie alle stehen an einem entscheidenden Punkt ihres Lebens. Wir treffen sie in dem Augenblick an, in welchem sie eine Erfahrung durchmachen und verändert daraus hervorgehen. Und der Wanderprediger? Erschüttern seine Einsichten tatsächlich die Welt?

      Der Reiher und andere Erzählungen