Die Sehnsucht nach Sonnenschein treibt Dr. Metha Engelhart südwärts, weg von ihren Toten. Doch der Regen duldet kein Entkommen. Ein Fluss tritt über die Ufer, flutet Straßen und Wege. Ein leeres altes Haus am Hang wird zur Zuflucht weniger Versprengter. Das Wasser aber steigt weiter, als wollte es alle Grenzen und Gewissheiten wegwaschen. Bis es wieder Tote gibt. „Perspektivwechsel und narrative Leerstellen werden souverän zur Spannungssteigerung eingesetzt. Doch Anne Kuhlmeyer, deren Romane sich noch nie an die angeblichen Regeln des Genres gehalten haben, gibt sich damit nicht zufrieden. Ist man erst einmal im „Niemandsland zwischen Tag und Traum“, von dem Metha erzählt, angelangt, wird alles möglich. Ein Lesegerät für digitale Bücher entwickelt magische Kräfte und transportiert die Figuren an die Schauplätze der Romane, die auf ihm gespeichert sind, Leonardo Paduras Havanna zum Beispiel oder Andrej Kurkows Kiew. Dort sind sie Fremde und machen zumindest ansatzweise Erfahrungen, wie sie für die Flüchtlinge dieser Tage alltäglich sind. Eine Geschichte, wie die der jungen Frau, die, kaum ist sie 18 geworden, in ein Land abgeschoben wird, das sie nur aus Erzählungen kennt, wirkt selbst im Kontext dieses Romans unglaublich – realistisch ist sie allemal“ (culturmag.de)
Anne Kuhlmeyer Livres





Atemlose Zugreise, packender Train-Thriller! Nicola und André entstammen Milieus, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Während André aus dem Luxusleben mit seiner reichen Freundin hinauskatapultiert wurde, ist Nicola nach ihrer Aussage gegen die Mitglieder einer rechten Terrororganisation im Zeugenschutzprogramm. Eigentlich verbindet diese beiden nichts … außer der unerwarteten Armut, dem Alleinsein, dem Pendlerzug Leipzig-Berlin. Und dem Toten, den sie darin finden. Keiner von beiden will mit dem Tod des Mannes in Verbindung gebracht werden. Also fliehen sie. In Zügen.
Natürlich gibt es Tote. Vor 70 Jahren zu Millionen. Heute, im münsterländischen Coesfeld, gibt es einen. Der Afghanistan-Veteran Hartfield hat sich in seinem Keller erhängt, nur glaubt seine minderjährige Geliebte nicht an Selbstmord. Sie verschwindet, bevor Marlene Katz und Gregor Richter die Ermittlungen aufnehmen können. Marlenes Leben gerät aus den Fugen, als sie nach Gelsenkirchen versetzt werden soll. Die Beziehung zu ihrem Kollegen Gregor scheitert, in der neuen Dienststelle ist die Hölle los, alkoholisiert verursacht sie einen Unfall. Inmitten dieser Katastrophen lernt sie Schönfelder, den Chef einer Leipziger Sicherheitsfirma, kennen, der ihre Unfallflucht deckt und sie einstellt, als sie ihren Polizeijob hinschmeißt. Leipzig empfängt Marlene mit einem Sprengstoffattentat am Völkerschlachtdenkmal in der Silvesternacht. Fünf Menschen sterben. Zur gleichen Stunde explodiert eine Bombe im jüdischen Gemeindehaus. Islamisten sollen verantwortlich sein, heißt es. Doch Schönfelder vermutet die Täter in der rechten Szene. Marlene, die eigentlich zum Objektschutz auf dem alten, denkmalgeschützten Psychiatriegelände in Dösen eingeteilt ist, wird beauftragt, sich dem „Ring nationaler Frauen“ anzuschließen, um an Informationen zu kommen. Allein und mittellos begibt sie sich zunehmend in Abhängigkeit von dem charismatischen Schönfelder und wird in die zweifelhaften Aktivitäten der Sicherheitsfirma verstrickt. Neonazis verschwinden. Ist Marlene Zeugin? Mitwisserin? Mittäterin?
In das St. Vincenz-Hospital werden die Opfer einer schweren Schlägerei eingeliefert: Ein 15-jähriger Libanese, komatös, und Kriminalhauptkommissar Conrad Böse, der dem Jungen zu Hilfe kommen wollte. Ein banaler Streit unter Jugendlichen, der ausgeartet ist? Ein ausländerfeindlicher Hintergrund? Merkwürdig, dass sich zunächst keine Zeugen finden lassen. Böses Mitarbeiter tun sich schwer. Die Personaldecke ist dünn. Julia Morgenstern ist zwar nach einer Auszeit voller Zweifel wieder in den Dienst zurückgekehrt und bereits mit dem Fall einer vermissten jungen Frau befasst, aber sie kämpft mit anderen Problemen. Ihr Kollege Sven Bentrup scheut Ermittlungen vor Ort und verkriecht sich hinter seinem Polizei-Computer. Das Team wird durch den dramatischen Verlauf der Ereignisse auf eine harte Probe gestellt. Nach ihrem erfolgreichen Debüt „Freitags Tod“ lotet die Psychotherapeutin Anne Kuhlmeyer auch in ihrem neuen Krimi wieder die Tiefen seelischer Abgründe aus.
Freitags Tod
Ein Krimi aus dem Münsterland
„Er war kein guter Mensch“, sagte Irina Glück, als sie ihren toten Chef fand. Und jetzt sah er grässlich aus, ohne Augen im Gesicht. Conrad Böse und Julia Morgenstern von der Kripo Coesfeld hören in seinem Umfeld kein gutes Wort über ihn. Nicht von seinen Mitarbeitern im Haus Abendsonne und erst recht nicht von seiner Familie. Es gab wohl mehr als einen Grund ihn umzubringen. Während Konrad Böse den Spuren eines Verdächtigen folgt, stellen sich kurz hintereinander gleich zwei mutmaßliche Mörder. Julia glaubt keinem der beiden. Aber den einen muss sie verhaften, denn er präsentiert ihr die Tatwaffe. Doch dann wird ein wichtiger Zeuge überfallen und mit einem Messer schwer verletzt. Offensichtlich gibt es noch jemanden, der ein Motiv für den Mord gehabt hat.