Ein staatenloses Mädchen aus einer Landarbeiterfamilie erlebt inspirierende Abenteuer in ihrem Streben nach Bildung und Freiheit. Einen Bauern sollte sie heiraten, doch Rosemarie wählt einen anderen Weg. Mit 14 Jahren verlässt sie das Elternhaus und geht zum Jugendaufbauwerk. Trotz hervorragender Zeugnisse muss sie auf höhere Bildung verzichten, weil ihr das Geld für den Lebensunterhalt fehlt. Ganz auf sich allein gestellt und allen Widrigkeiten zum Trotz wandert sie nach Australien aus, verliebt sich aber kurz vorher in einen amerikanischen Soldaten. Als sie versucht, ein Visum für den Besuch in Amerika zu beantragen, gibt es Passprobleme: Staatenlose haben kein Recht, in andere Länder zu reisen. Rosemarie meistert das Unmögliche und besucht auf der Durchreise sogar den Orient. Endlich ist sie erfolgreich in ihrem Streben.
Rosemarie Schulga Livres


Anschaulich und ungeschönt berichtet Rosemarie Schulga, wie sie 1939 zusammen mit ihren Eltern und den fünf Geschwistern nach Kulpin kommt, in ein kleines Dorf in Schleswig-Holstein, wo die Landarbeiterfamilie harte Kriegs- und Nachkriegsjahre im Schatten einer fortwährend arbeitenden Mühle erlebt. Da der Vater aus Weißrußland stammt, begegnen ihnen die Dorfbewohner mit Mißtrauen, und mehr als einmal werden sie von Nazi-Helfern aus dem Schlaf gerissen, die ihr Haus nach Juden absuchen. Angst macht sich breit, wenn Bomben fallen, Panzer durchs Dorf rollen oder Russen den Ort zu besetzen drohen. Nach dem Krieg folgen bessere Jahre, die jedoch weiterhin von harter Arbeit und Verzicht geprägt sind. Dennoch zeichnet Rosemarie Schulga auch ein harmonisches und fröhliches Bild ihrer Jugend, wenn sie voller Liebe und Humor von den Streichen ihrer Geschwister und dem Leben in der Familie und im Dorf erzählt sowie dessen unvergessliche Bewohner beschreibt.