Die 27 Geschichten bieten einen faszinierenden Einblick in die komplexe Geschichte des Nahen Ostens der letzten 120 Jahre. Sie behandeln zentrale Ereignisse, von den Anfängen des Zionismus über den Ersten Weltkrieg bis hin zu aktuellen Konflikten in Gaza. Jede Erzählung ist unabhängig und leicht verständlich, ideal für Leser ohne Vorkenntnisse. Der abwechslungsreiche Stil, der Erzählungen, Dialoge und Briefe umfasst, schafft ein fesselndes Leseerlebnis. Ein Glossar am Ende des Buches erleichtert das Verständnis und fördert eine differenzierte Sicht auf die Konflikte der Region.
Gerhard Blaboll beschreibt in seinem Buch das Leben in Österreich durch kurze, vortragstaugliche Geschichten. Diese handeln von Alltagsthemen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, wie Verkehrsstaus, Öffis, Touristen und verschiedene Eigenschaften der Mitmenschen.
Nach dem vorjährigen Besteller „Von Kranken und Gsunden“ erscheint heuer seine neuestes Werk. In diesem Buch nimmt Gerhard Blaboll alle Sportler uns solche die sich für welche halten auf die Schaufel und bringt den Ehrgeiz der Sportwütigen gekonnt und witzig auf den Punkt.
In diesem Buch nimmt sich Gerhard Blaboll des ewigen Themas der verschiedenen Geschlechter an. Aber: „Von Manderln und Weiberln“ – brauchen wir so ein Buch wirklich? Wissen wir noch immer nicht, dass Männer und Frauen unterschiedlich ticken? Ist das Thema nicht längst ausgelutscht?
Nun, Gerhard Blaboll beweist mit seinem bewährten selbstironischen Zugang, dass man sich dem Thema auch ganz anders nähern kann, als das so viele bisher getan haben.
Die Illustrationen stammen wie bei den letzten beiden Blaboll-Büchern vom ewig verschmitzt lächelnden Lukas Pilgerstorfer.
Harri, ein kürzlich gekündigter Konzernmanager aus Wien, versucht seinen Frust mittels einer Reise in ein ihm unbekanntes Land abzubauen. Reisebüros preisen den Senegal als „Paradies auf Erden“ – eine Werbung, die Harri überzeugt. Er bucht über eine Internetplattform und erlebt bald, dass Webauftritt und dahinterstehendes Service sehr voneinander abweichen können. Er hat erfahren, dass für Reisen in den Senegal ein Visum benötigt wird und möchte mit der Internetfirma abklären, wie er das Visum erhalten wird. Nachdem er von mehreren Mitarbeitern eines Callcenters bloß vorgefertigte Aussagen, aber keine Antworten erhalten hat, beschließt er, das Visumerfordernis zu ignorieren. Der Flug von Wien via Portugal nach Dakar gestaltet sich ausgesprochen abwechslungsreich. Das liegt nicht nur an dem bunten Passagiermix aus Europäern und Afrikanern, sondern zu gutem Teil auch an einem turbulenten Polizeieinsatz, bei dem in Lissabon ein Drogendealer aus dem Flugzeug geholt wird. Die Reise von Harri wird ab dem Zeitpunkt anders als erwartet; spätestens nachdem er Omar kennenlernt, dessen Schwester versklavt ist. Gerhard Blaboll hat hier ein Meisterwerk geschaffen: Am Anfang erlebt man den unbedarften heiteren Stil, gegen Ende die Ernüchterung. Man kann den Wind auf seiner Haut, den Sand zwischen seinen Zehen spüren und die Tränen von der Wange wischen.
Zwanzig voneinander unabhängige, aber teilweise aufeinander verweisende kurze Erzählungen berichten mit ironischem Blick auf die Verhältnisse im Nahen Osten. Doch der ironische Blick schont auch den Verfasser nicht. Eine Einstiegs- und eine zusammenfassende Ausstiegsgeschichte halten die einzelnen Erzählungen zusammen. Jeweils an entscheidenden Entwicklungen in der Geschichte des Vorderen Orients sind die kurzen Erzählungen angesiedelt, die denen oft unerwartete Hintergründe aufgezeigt werden. Die Geschichten sind sorgfältig recherchiert (der Autor war dazu in Syrien und Saudi-Arabien und mehrfach in Jordanien, Israel, dem Westjordanland, Iran, Ägypten, Istanbul, London und Paris). Damit die Erzählungen für Leser, die die Geschichte des Vorderen Orients nicht so sehr im Griff haben, zeitlich leichter einzuordnen sind, gibt es im Anhang einen Übersichtsplan und eine Geschichtstabelle .
Des is Wien – To je Beč – Was ist Wien denn eigentlich? Durch welche Traditionen, Eigenheiten, Kulturmerkmale und nicht zuletzt: Durch welche Menschen definiert es sich? Der Wiener Schriftsteller Gerhard Blaboll, von Bürgermeister Dr. Häupl zum Wiener Stadtpoeten geadelt, hat sich daran gemacht, diese Fragen mit ironischen Texten, Gedichten, Liedern und Balladen zu beantworten. Der in Wien und Serbien lebende Schriftsteller Dušan Savić hat diese Texte nachgedichtet und übersetzt
2010 reiste Gerhard Blaboll anlässlich einer Literaturehrung durch Montenegro, um dort serbokroatische Übersetzungen seiner Texte vorzutragen. Bei dieser Gelegenheit entdeckte er nicht nur zahlreiche Parallelen zwischen Geschichte und Gesellschaft Montenegros und der mitteleuropäischer Länder, sondern auch im Verhalten der hier wie dort lebenden Menschen. Eingerahmt von einer Einleitungsgeschichte und einer Abschlussgeschichte beschreiben achtzehn Kurzgeschichten Szenen aus dem Alltagsleben von Montenegrinern. Sie schildern Erlebnisse, Sorgen, Bedürfnisse und Verhalten von Menschen, während sich im Hintergrund gerade Weltgeschichte ereignet: Die Schlacht auf dem Amselfeld, die diplomatischen Auseinandersetzungen zwischen Venezianern und Osmanen um die Vormachtstellung an der Adriaküste, die Gründung des Fürstentums Montenegro beim Berliner Kongress, der Balkankrieg, der Zerfall Jugoslawiens usw. Dass die letzte Geschichte zukunftsweisend im Jahr 2031 spielt und das Buch 2013 publiziert wurde, darf durchaus als Hommage an George Orwells 1984 verstanden werden, das bekanntlich 1948 entstanden ist. Die leicht lesbaren Geschichten sind zwar für sich selbst jeweils unabhängig, aber inhaltlich und personell doch miteinander verwoben. Wie ein durchgehender roter Faden sind hinter den Szenen Motive von Menschen skizziert, die bewusst oder unbewusst den Schritt von der Unschuld zur Schuld gehen. Die Proponenten der Geschichten sind oder waren großteils real existent und beinahe durchgehend anonymisiert: Der gelangweilte Schüler, der eine Strafe absitzen muss; der liebende alte Mann, der seine Frau mit einem Hausumbau überraschen möchte; der LKW-Fahrer, der Schmuggelware transportiert und verhaftet wird; die Hotelbesitzerin, die zur Puffmutter wurde; der Priester, der Ikonen unterschlägt und verkauft; der venezianische Statthalter, der mit den Osmanen verhandelt; der serbische König, der wie Franz Ferdinand im offenen Wagen während eines Staatsbesuchs erschossen wird; die Frau, die bosnischen Flüchtlingen im Jugoslawien-Krieg hilft; der Mann, der den Kampf gegen sein versperrtes Fahrrad verliert – sie alle und noch viel mehr leben mitten unter uns oder haben tatsächlich existiert. Da die Geschichten keine Kenntnis der Geschichte Montenegros voraussetzen und auch keine der Geographie dieses Landes, verdeutlicht eine Landkarte die Lage der Orte. Für historisch, philosophisch oder geographisch interessierte Leser ist dieses Buch aufgrund der zahlreichen angedeuteten Details ein literarischer Leckerbissen. Für Liebhaber gehobener Belletristik beinhaltet es einfach eine stimmige Sammlung spannender Geschichten, die eines gemeinsam haben: Man kann in eine andere Welt eintauchen, sich darin verlieren und bekommt den Wunsch nach immer mehr dieser literarischen Kleinode.