In „Titoland“ gewährt Ana Tajder einen unsentimentalen Einblick in ihre Kindheit im Jugoslawien der 70er und 80er Jahre. Sie beschreibt ihr Leben als einziges Kind einer angesehenen Familie in Zagreb, geprägt von Erinnerungen an Sommer, Reisen und einem einzigartigen Kleid. Gleichzeitig spiegelt sich der schleichende Zerfall von Titos Reich wider.
Es ist die glitzernde Welt der ambitionierten, selbstbewussten und lebenslustigen jungen Frauen, in die uns Ana Tajder in ihrem Debüt entführt. Auf dem Weg zum Erwachsensein kommt man als junge Frau an Barbie und Vibrator nicht vorbei – das zumindest erzählt uns die Alltagsheldin in ihrem Tagebuch. In kurzen, teils fiktiven, teils autobiografischen Episoden aus der Großstadt von heute dreht sich alles um Freundschaften, Karriere, Sex und Partys, bis alle Beteiligten gehörig ins Taumeln geraten. Ana Tajder porträtiert eine Generation, die sich in ihren Freiheiten, Möglichkeiten und Chancen verirrt hat: Sind „Alpha-Mädchen“, die die Gleichberechtigung leben, für die ihre Mütter gekämpft haben, wirklich „Alpha? „Das perfekte Timing. Ein paar Jahre, nachdem ich Claudius betrogen hatte und versucht hatte ihn zu verlassen, war er an der Reihe mich zu bescheißen und mich zu verlassen. Daraufhin war er dran, sie zu betrügen (mit mir) und zu verlassen (für mich). Und dann war wieder er dran mich mit ihr zu betrügen. Verdammt, wie gibts das, dass er viel öfter dran kommt als ich?“