Halid hat noch den Geschmack von Gewehrpulver im Mund, als er am Ende des Krieges in sein bosnisches Heimatdorf zurückkehrt. Die Nachbarn sprechen kein Wort mehr miteinander, ethnisches Ressentiment bestimmt jede Beziehung. Nur mühsam gelingt es Halid, sich den Bewohnern anzunähern. Als er seiner Jugendliebe Mira wiederbegegnet, trifft er eine Entscheidung, die das Dorf in eine Tragödie stürzt.
Natasha Radojc ic Livres


Sascha ist jung, schön und ungestüm. Sie lässt sich von niemandem etwas sagen und passt nirgendwohin, schon gar nicht in das enge Gefüge der jugoslawischen Großfamilie. Mit fünfzehn läuft sie von zu Hause fort, wird von der Polizei aufgegriffen und zu einem Onkel nach Kuba geschickt. Dort öffnet sie sich einem Leben der Sinnlichkeit und sexuellen Freizügigkeit, das für eine Muslimin unerhört ist. Während die Familie ihre erste Liebe zu dem schwarzen Roderigo noch zu verhindern weiß, kann sie, als Sascha zu ihrem Vater nach Athen zieht, niemand mehr bändigen. Sie stürzt sich in Partys, lässt sich auf Drogen ein und gerät in einen Strudel, der sie tiefer und tiefer zieht. Unsentimental und klar, poetisch und präzise, Radojcic Ton ist verblüffend. In eindringlichen, kunstvoll gewobenen Episoden führt die Autorin uns in die fremde, familiär reglementierte Welt Belgrads, der Sascha zu entkommen sucht, in ein zügelloses Athen und das East Village der achtziger Jahre. Schonungslos setzt sie uns den schmerzlichen Erfahrungen Saschas aus. Sie erzählt von erster Liebe, von Verzweiflung und von Einsamkeit. Doch vor allem zeichnet Natasha Radojcic das Porträt einer Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Du musst hier nicht leben feiert Mut und Unerschrockenheit einer ungewöhnlichen Heldin.