„Und so lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss.“ Wäre es nicht traurig, wenn die heutigen Kids zwar alles über Shrek, Nemo und Tabaluga wüssten, aber noch nie etwas von „Max und Moritz“ gehört hätten? Viel von dem sprachlichen und zeichnerischen Können Wilhelm Buschs ginge ihnen verloren, denn die Themen und Texte sind auch heute noch aktuell und amüsant, obwohl Busch die beiden Lausbuben schon vor 140 Jahren lebendig werden ließ. Im Wilhelm Busch-Projekt lernen die Kinder nicht nur die satirische, humoristische Versdichtung des Dichters und Malers kennen. Sie gehen auch über die Texte hinaus und lernen etwas über die Person W. Busch und die damalige Zeit: Wie war es, als es noch keine Schulpflicht gab? Wie funktionierte das alte Bügeleisen von Frau Böck? Oder: Was kann einem eine Hand voll Maikäfer im Bett tatsächlich antun?
Julia Henning Livres


Einfühlsam erzählt Willi Fährmann die Geschichte vom überaus starken Willibald, der die Angst des grauen Mäuserudels vor der Katze ausnutzt, um sich selbst zum Boss zu ernennen. Nur die weiße Lillimaus wagt Kritik und wird in die Bibliothek verbannt. Hier bringt sie sich selbst das Lesen bei und nutzt so die vielen Bücher für ihre Zwecke. Eines Tages kommt ihre große Chance. Mithilfe der lesebegleitenden aber auch über die Fabel hinausgehenden Angebote der Literatur-Kartei werden die Schüler schnell von Lillimaus' Leselust angesteckt. Ausgehend von Fährmanns Fabel bekommen sie einen kindgerechten Zugang zu Inhalten wie: Macht und blindem Gehorsam, Ausgrenzung von angeblich Andersartigen, großen Herrschern der Geschichte oder auch, dass Lesen mehr sein kann als nur ein Schulfach. Denn wie Lillimaus sagt: „Lesen ist wie sehen mit anderen Augen. In jeder Geschichte findest du ein Stück von dir. Du lernst dich selbst besser kennen.“