Lena hat es gründlich satt: Die zornigen Worte von Mama, das sture Schweigen von Papa, die schlaflosen Nächte, in denen sie dem Streit ihrer Eltern lauscht. Und dann, an einem Samstagmorgen, am frisch gedeckten Frühstückstisch, sagt Mama etwas, das wie eine Bombe einschlägt: Morgen ist er weg.
Do Van Ranst Livres
Do van Ranst est un écrivain flamand. Ses œuvres plongent dans les profondeurs de la psyché humaine, explorant les complexités des relations interpersonnelles avec une utilisation précise du langage. Son écriture se caractérise par une attention aux détails et une atmosphère suggestive qui attire les lecteurs dans ses mondes littéraires. Van Ranst cherche à éclairer des thèmes universels de l'existence et de la condition humaine à travers ses récits.






„Also gut“, sagte Rabenhaar. Langsam führte sie die Hände zum Kopf. Wir saßen mucksmäuschchenstill dort und schauten sie an. Ihre Hände zitterten ein wenig unter unseren Blicken. Mit einer einzigen Bewegung zog sie sich das Tuch vom Haar. Sie legte es in ihren Schoß und löste dann mit beiden Händen den Knoten auf ihrem Kopf. Sie zauberte zwei große Haarnadeln hervor und schüttelte dann den Kopf, so dass die langen Locken vom Nacken bis auf ihren Rücken rieselten. Es war ein Bild, das sie im Film in Zeitlupe zeigen würden, dachte ich. Rabenhaar ist besonders, anders als die anderen, die sich seit Jahren in Victors Schuppen zum Spielen treffen. Nicht nur wegen ihrer wunderschönen Haare, auch wegen ihrer Familie. Und sie ist es, die das letzte Spiel vorschlägt, ein Spiel, das größer und besser sein soll, als alles zuvor. Schließlich ist dies für Bram, Mies, Dorien, Ben, Victor, Stan und Rabenhaar der letzte Sommer ihrer Kindheit.
„In der Zeitung von gestern war ein Foto von meinem Vater, der sich etwas zu Essen in den Mund stopfte. Das Bild war unscharf, aufgenommen mit einer schlechten Handykamera, von jemandem, der es witzig fand, meinen hypergesundheitsbewussten Vater bei so etwas zu erwischen. Die Redaktion machte ein Preisausschreiben daraus. Wer herausfinden konnte, was mein Vater auf dem Foto aß, gewann ein Jahresabo der Zeitung und einen Gutschein von Billyburger, das Fastfood-Restaurant, in dem das Foto gemacht worden war. Mein Vater hasste solche Sachen. Ich fand, er verdiente sie.“ Fee ist abgehauen und irrt durch die Stadt. Sie will ihrem Vater eins auswischen, weil der sich nur noch um seine neue Freundin und seinen Job kümmert, und weil er ihre Mutter mit seinem Schlankheitswahn in den Tod getrieben hat. Davon jedenfalls ist Fee überzeugt und auch der Leser übernimmt sofort ihre Sicht der Dinge. Aber stimmt die überhaupt, oder ist Fees Geschichte am Ende eine ganz andere? Das neue Buch von Do van Ranst ist ein Spiel mit Perspektiven und Wahrheiten, das den Leser manches Mal in die Irre führt.
Sieben Sätze und ein Kuss
- 96pages
- 4 heures de lecture
Die 12-jährige Dina ist überzeugt, dass sie die Idealbesetzung für die Hauptrolle in einem Theaterstück wäre. Doch angeboten bekommt sie eine kleine Rolle mit 7 Sätzen - und einer Kussszene! Ab 8.
In einem Film würde es jetzt so gehen: Die Kamera fährt höher und höher bis weit über das Glasflaschenfeld hinaus. Man sieht Iene und mich. Wir bewegen uns nicht. Wir sind hier einfach und lassen den Regen gewähren. Die nächste Szene würde sich in der Küche oder im Wohnzimmer abspielen. Dort ist es warm und wir haben schon längst trockene Sachen angezogen. Wir trinken Kakao und unsere Mutter steht am Herd. Ich meine: Die hässliche Szene, in der wir nach Hause kommen und zur Schnecke gemacht werden, weil wir bis auf die Knochen nass sind, die wird nicht gezeigt, es gibt sie nicht mal. Bei uns gibt es sie aber. Der zwölfjährige Jef lebt allein mit seiner Mutter und seiner Schwester Iene. Seinen Vater kennt er nicht, aber seine Schwester liebt er über alles. Am liebsten geht er mit ihr zum Glasflaschenfeld. Dem Ort, an dem er und Iene der Realität für eine Weile entfliehen können. Und an dem Jef fast sicher ist, dass sie doch reden kann. Virtuos erzählt Do van Ranst über Jefs liebevolle, aber oft schwierige Beziehung zu seiner Schwester und seiner Mutter. Einer Mutter, die eine Leidenschaft für scharfe Messer hat. Wer würde da nicht auf die aberwitzigsten Ideen kommen.
Ein Mädchen, das von einem Jungen träumt, dessen Name mit B anfangen sollte. Ein Vater, der tagein, tagaus auf einem Sofa sitzt. Eine Mutter, die nicht mehr weiß, warum sie den Mann auf dem Sofa geheiratet hat. Eine Oma, die seit Opas Tod kein Wort mehr spricht. Und ein Haus in einer Kurve, an einer Straße, die zu einer halb fertigen Brücke führt. Stell dir vor, du wohnst in diesem Haus. Ein Haus in einer Kurve, die so scharf ist, dass regelmäßig Autos in das Haus knallen. Die Fahrer, die in diesen Autos sitzen, darfst du dann auf eurem Sofa gesund pflegen. Und vielleicht wird eines Tages ein Junge dabei sein, ein richtig netter Junge, der Benjamin, Bernie oder Brad heißt. Willkommen in meinem Leben!
Die Liebe und das Theater! Für Dina ist das die ganze Welt Dina ist überglücklich: Sie darf wieder Theater spielen! Auf dem Spielplan steht „Die Schöne und das Biest“, und Dina möchte so gerne die Schöne sein. Und wenn der nette Senne das Biest spielen würde, wäre es noch besser. Da könnte sie glatt darüber hinwegsehen, dass sich bei ihr zu Hause alles nur um ihre große Schwester und den Kochkurs ihrer Mutter dreht. Doch als die Hauptrollen dann vergeben werden, kommt mal wieder alles ganz anders als erwartet! Die Fortsetzung von „Sieben Sätze und ein Kuss“ mit vielen Illustrationen von Barbara Scholz - charmant, witzig und voller Theaterluft!
