Die Finanzmarktkrise vor rund 10 Jahren führte zu einer Neubewertung der Rolle von Wirtschaftsprüfern, die teilweise für die Krise verantwortlich gemacht wurden. Dies führte zu einem der bedeutendsten Eingriffe des Gesetzgebers in den Prüfungsmarkt: Seit dem 17.06.2016 ist die externe Rotation von Abschlussprüfern für Unternehmen des öffentlichen Interesses in der EU verpflichtend. Das Werk beleuchtet die von den europäischen Reformgebern beschlossenen Maßnahmen und deren Entstehungsprozess. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Auswirkungen auf die Preissetzung von Prüfungsaufträgen, sowohl bereits eingetretene als auch prognostizierte. Zunächst wird eine quantitative Analyse durchgeführt, basierend auf Archivdaten börsennotierter Unternehmen in Deutschland von 2005 bis 2017. Die Kontrollvariablen des Regressionsmodells werden durch eine systematische Literaturanalyse abgeleitet, die Rückschlüsse auf gängige Risikoeinschätzungen von Mandanten ermöglicht. Abschließend gibt der Autor qualitative Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung des Prüfungshonorars, insbesondere bei grenzüberschreitenden Gesellschaften innerhalb eines Konzernkreises. Die heterogene Umsetzung der europäischen Vorgaben durch nationale Gesetze erschwert die Bestellung eines einheitlichen Abschlussprüfers erheblich.
