Sabine Bengel Livres




Europäische Bauhütten
Immaterielles Kulturerbe der Menschheit
Sie erbauten die Kathedrale – Baumeister, Steinmetze, Bildhauer, Zimmerleute, Schmiede, Glaskünstler: zum ersten Mal widmet sich ein Buch diesen Meistern hinter dem Dombau, die die Kathedrale Stein für Stein errichteten. Wer waren diese Männer, wie haben sie gearbeitet und wie haben sie gelebt? Von Technik und Material – Wie wurde die große Fensterrose errichtet? Wie wurden tonnenschwere Steinquader aus rotem Vogesen-Sandstein angehoben und warum wurde an der Kathedrale so viel Eisen und Blei verwendet? Wie wurde ein Bau finanziert, der von der ersten romanischen Basilika, erbaut unter Bischof Wernher I. von Habsburg 1015, bis hin zu seiner Vollendung 1439 als der höchste Sandsteinbau der Welt galt? Das Münster in Straßburg wird in diesem Buch in teilweise unveröffentlichten historischen Fotografien, ergänzt durch jüngste Fotodokumentationen, präsentiert und die einzelnen Bauphasen über die Jahrhunderte in 3D-Modellen simuliert. Das große Format und eine elegante Ausstattung verleihen dem Buch den Charakter eines prachtvollen Geschenkbandes.
Das Straßburger Münster
- 336pages
- 12 heures de lecture
Im Fokus des Buches stehen die von einem französischen Bildhauer-Architekten und seiner Werktruppe im frühen 13. Jahrhundert geschaffenen Bauabschnitte des Straßburger Münsters, insbesondere die Johanneskapelle und das Südquerhaus. Diese zählen zu den frühesten und qualitativ hochwertigsten Beispielen der frühen Gotik im damaligen Reich. Durch die Einführung neuer Bauformen zeigen sie einen markanten Stilwechsel im Vergleich zu den romanischen Ostteilen der Kathedrale. Die Bauabschnitte und ihr Skulpturenbestand, darunter die berühmten Figuren von Ecclesia und Synagoge sowie der Engelspfeiler, werden umfassend analysiert und stilistisch eingeordnet. Die Innovationskraft des Werkmeisters und seiner Steinmetzen sowie die übernommenen Vorlagen aus französischen Kathedralbauhütten werden hervorgehoben. Das Bildprogramm der Skulpturen und Glasfenster des Südquerhauses wird im Kontext seiner Funktionsgeschichte beleuchtet, wobei die Verbindung von Altem und Neuem Testament sowie die Vereinigung von jüdischer und christlicher Religion thematisiert werden. Der Eingangspfeiler verdeutlicht die Erlösung der Menschheit durch den Opfertod Christi. Als Bauherr agierte das hochadelige Domkapitel, das um 1210/20 eine Institution gründete, um den Bau des Münsters besser zu verwalten und zu organisieren.