Im vierten Band der Schriftenreihe der SRH Fernhochschule widmen sich die Beiträge dieses Sammelbandes den Ergebnissen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „PRÄDIKATSARBEIT – Präventiver Arbeits- und Gesundheitsschutz in der digitalisierten Industrie von morgen: Kompetenz- und altersgerechte Arbeitsfähigkeit“.
Jörg von Garrel Livres




Dienstleistungen produktiv erbringen
Eine empirische Analyse wissensintensiver Unternehmen in Deutschland
- 152pages
- 6 heures de lecture
Die voranschreitende Tertiarisierung, Wissensintensivierung, Globalisierung und das Outsourcing von ehemals unternehmensinternen Aktivitäten führen zu einem steigenden Bedeutungszuwachs wissensintensiver Dienstleistungen. Ziel des vorliegenden Buches ist es, zentrale Ergebnisse einer empirischen Untersuchung deutscher wissensintensiver Dienstleister darzustellen. Die Betrachtung umfasst neben der Charakterisierung wissensintensiver Dienstleistungen, der Bedeutung von Produktivität für diese Dienstleister sowohl die Bestimmung der Produktivität auf Unternehmensebene als auch die Einordnung von erfolgskritischer Faktoren bei der Erbringung von Dienstleistungen in Projekten.
Wissen binden
Eine Analyse wissens- und innovationsorientierter (Kooperations-)Beziehungen im regionalen Kontext in Struktur und Handlung
- 240pages
- 9 heures de lecture
Es kann als evident angesehen werden, dass die entscheidenden Ressourcen für den Innovationserfolg neben finanziellen und materiellen Vermögenswerten die Wissensressourcen in unterschiedlich aufgestellten Organisationen sind. Viele Organisationen haben diese hohe Relevanz des Wissens erkannt und entsprechende Maßnahmen zu dessen systematischer Gestaltung implementiert, die sich generell unter dem Schlagwort „Wissensmanagement“ subsumieren lassen. Auch wenn Organisationen im Rahmen eines systematischen Umgangs mit dem Wissen versuchen, dieses zu explizieren und so strukturell personenunabhängig in der Organisation zu speichern, bleiben es doch die Menschen mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen, die Ideen generieren, Konzepte erarbeiten und letztlich Innovationen umsetzen. Im Rahmen dieser innovativen Tätigkeiten nehmen interpersonale und reflexive Bearbeitungsformen und somit auch wissens- und innovationsorientierte (Kooperations-)Beziehungen eine Schlüsselfunktion ein, so dass nicht mehr nur die Wissensbestände von verschiedenen Mitarbeitern in Organisationen, sondern insbesondere die Wissensvernetzung zwischen Organisationen eine Zukunftsressource zur Sicherung der Innovationsfähigkeit darstellen. Da gerade dem Transfer impliziten, d. h. personengebundenen, Wissens eine hohe Relevanz zur Innovationsgenerierung zugesprochen wird, kann der räumlichen Nähe bzw. den regionalen (Kooperations-)Beziehungen eine hohe innovationsförderliche Bedeutung eingeräumt werden. Damit nun ein systematischer Umgang mit dem „Standortfaktor Wissensvernetzung“ und somit auch mit den Individuen und ihren Interaktionsprozessen im organisatorischen Bereich gewährleistet ist, muss sich die Personalentwicklung mit diesen Entwicklungen aktiv auseinandersetzen und entsprechende Gestaltungsansätze generieren. Die Erkenntnisse dieser Arbeit sind als Vorarbeiten für eine „entgrenzte“ Personalentwicklung zu verstehen. Dabei fokussiert diese Arbeit auf die Rahmenbedingungen für Innovationsfähigkeit, die als Basis für die Wettbewerbsfähigkeit und somit für das Überleben von Organisationen gilt. Ausgehend von der Annahme einer wechselseitigen Beeinflussung individueller und organisationaler Wissensbestände und Kompetenzen zielt diese Arbeit auf eine integrierte Analyse wissens- und innovationsorientierter (Kooperations-)Beziehungen auf handlungsbezogener und struktureller Ebene im regionalen Kontext.
In Erweiterung vorheriger Untersuchungen hinsichtlich integrativer Innovationsprozesse in kleinen und mittelständischen Unternehmen (kmU) konzentriert sich diese Unternehmensbefragung sowohl auf die Anwendung systematischer und integrativer Innovationsprozesse, als auch auf den Methodeneinsatz innerhalb des Innovationsprozesses in den Unternehmen und integriert diese Aspekte in eine ganzheitliche Betrachtung. Innovationen werden im Rahmen der vorliegenden Studie als neue oder merklich verbesserte Produkte bzw. Dienstleistungen definiert. Die Unternehmenssituation lässt sich dabei folgendermaßen zusammenfassen; Systematische Innovationsprozesse liegen bei einem Großteil der befragten kmU nur in geringem Maße vor. Nur in 38% der kmU herrschen Innovationsprozesse vor, die nach einer (gewissen) Systematik ablaufen. Bei der Betrachtung sowohl des Kooperationsumfangs, als auch der Kooperationsintensität, weisen die Unternehmen aber in dieser Phase geringe Werte auf. Weiterhin erfolgt eine Anwendung von Methoden und Instrumenten zur Optimierung und Standardisierung des Innovationsprozesses bei den befragten Unternehmen nur im geringen Maße. Neben dem Zeitfaktor besitzt der personelle Faktor die höchste Bedeutung, um sich gegen die Anwendung einer Methode im Rahmen des Innovationsprozesses zu entscheiden.