Seit rund 35 Jahren entwickelt sich an der Schnittstelle zwischen Wirtschafts- und Naturwissenschaften das transdisziplinäre Projekt der Ökobilanzierung. Diese Instrumente zur systematischen Erfassung und Bewertung von Stoffflüssen unterstützen rationale Entscheidungen in Politik und Wirtschaft und zielen darauf ab, die Beliebigkeit ökologischer Argumentationen zu überwinden. Das Buch bietet eine Standortbestimmung aus historischer, methodischer und empirischer Perspektive. Basierend auf Luhmanns systemtheoretischer Konzeption ökologischer Kommunikation wird der Begriff der ökologischen Rationalität aus Sicht der Gesellschaft, Volkswirtschaft und Unternehmen definiert. Der Fortschritt des Projektes wird in drei Phasen unterteilt: Phase I widmet sich den Vorläufern und Pionieren der Ökobilanzierung, deren Arbeiten im gesellschaftlichen Kontext nachvollziehbar gemacht werden. Phase II analysiert die methodische Ausdifferenzierung der Forschung, wobei die Popularität und die Kritik an der Ökobilanzierung als zentrale Treiber identifiziert werden. Der heutige Stand der Methodik wird umfassend dargestellt, einschließlich ihrer Möglichkeiten und Grenzen. Phase III beleuchtet die Institutionalisierung der Ökobilanzierung als Wissenschaft und die Diffusion des Konzepts in Gesellschaft und Wirtschaft. Die Entstehung einer internationalen Forschungsgemeinschaft, die die Standardisierung vorantreibt, wird nachgezeichnet. Zudem wird empir
