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Marcus Howe

    Karl Polak
    • Karl Polak

      • 332pages
      • 12 heures de lecture

      Die Untersuchung beleuchtet das Leben und Wirken eines der bedeutendsten deutschen Juristen des zwanzigsten Jahrhunderts im Kontext historischer Rahmenbedingungen. Im Fokus steht eine umfassende Auswertung des bis 1990 geheimen SED-Parteiarchivs, das aufschlussreiche Einblicke in die Machtzentrale ostdeutscher Politik während einer aufregenden Epoche deutscher Geschichte bietet. 1933 als Jude ins sowjetische Exil getrieben, beginnt der Jurist 1946 in Berlin als Leiter der KPD-Abteilung für Justiz. Seine Entscheidungen sichern in den entscheidenden Aufbaujahren die justizpolitische Überlegenheit der KPD/SED. In seinem wissenschaftlichen Werk zieht er aus marxistischer Sicht Lehren aus der Katastrophe des Nationalsozialismus. Seine staatstheoretischen Arbeiten sind von herausragender Bedeutung für den Entwurf der ersten DDR-Verfassung. Als rechtspolitischer Berater Ulbrichts liefert er in den fünfziger Jahren das theoretische Fundament für die Rechtswissenschaft nach dessen Bedürfnissen. Ein Beispiel ist die Babelsberger Konferenz 1958, deren Ergebnisse er mit unerbittlicher Besessenheit durchsetzt. 1960 wird er für seine Treue von Ulbricht zum Mitglied des Staatsrates ernannt, dessen Konzeption er bereits vier Jahre zuvor entwickelt hatte. Mit Polaks Tod 1963 verliert die DDR ihren einflussreichsten, aber auch umstrittensten Rechtsgestalter.

      Karl Polak