Obwohl der 1992 vollendete Binnenmarkt einen einheitlichen Wirtschaftsraum ohne Binnengrenzen schaffen sollte, ist die Europäische Gemeinschaft von einem einheitlichen Rechtdurchsetzungsraum noch weit entfernt. Die nationalen Gerichtsbarkeiten und Verfahrensordnungen bestehen weiterhin, was die grenzüberschreitende Durchsetzung von Ansprüchen erschwert. Die Übereinkommen von Brüssel und Lugano schaffen zwar Voraussetzungen für einheitliche Zuständigkeitsregeln und die Anerkennung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen, doch bleibt die Durchsetzung im Vergleich zur innerstaatlichen Rechtsdurchsetzung kompliziert und langwierig. Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den nationalen Gerichten verstärken diese Probleme. Der Inhalt umfasst die Zuständigkeiten der Europäischen Gemeinschaft im Bereich justitieller Zusammenarbeit nach dem Amsterdamer Vertrag, die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke, die grenzüberschreitende Kommunikation der Gerichte, Streitschlichtung als alternative Konfliktbeilegung sowie Prozesskostenhilfe. Diese Themen verdeutlichen die Herausforderungen und den aktuellen Stand der justitiellen Zusammenarbeit in Europa.
