Behütet aufgewachsen, erlebte die Autorin die Besetzung durch die Rote Armee und wurde als Achtzehnjährige verhaftet und unschuldig verurteilt. Nach ihrer Verschleppung nach Vorkuta überlebte sie sieben Jahre im Gulag und fand schließlich zurück in ein normales Leben. Bei einem Besuch in Russland, kurz vor ihrem Rückflug nach Frankfurt, hatte sie ein unerwartetes Gespräch mit ihrem Intouristbegleiter Sergeyewitsch. Er bemerkte, dass sie trotz ihrer traumatischen Vergangenheit keinen Hass ausstrahlte. Dies führte sie zu der Erkenntnis, dass selbst in den schwierigsten Zeiten mitfühlende Menschen existierten, die ihr halfen, physisch und psychisch zu überleben. Die 1928 in Bonn geborene Autorin wurde während ihrer Schulzeit zur Zwangsarbeit ins Umerziehungslager verschleppt. Nach ihrer vorzeitigen Entlassung 1953, nach Stalins Tod, machte sie das Abitur, heiratete und begann, ihre Erlebnisse aufzuzeichnen. Sie studierte Slawistik, Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften und promovierte 1959. Nach einem Jahr an der Harvard University war sie in der vergleichenden Osteuropaforschung tätig und unternahm wissenschaftliche Reisen in den Ostblock. Im Ruhestand konnte sie dieses Buch abschließen und führt ihre Studien über Kultur und Familie in Russland fort.
Hergart Wilmanns Livres
