Focusing on research ethics in the social sciences, this open access textbook serves as a practical guide for undergraduate students. It presents a step-by-step exploration of key ethical issues, complemented by in-depth case studies and diverse teaching tools. These resources aim to enhance students' understanding and equip them with effective strategies to navigate ethical challenges in their research endeavors.
Eine diskursanalytische Studie zur Geschichte der Psychoanalyse
Freuds Antwort auf die Frage, wie man ein bestimmtes Maß an Übereinstimmung in bezug auf gewisse Aussagen erreicht, war ein einziges Wort: Autorität (Sándor Radó). Es ist bekannt, daß die psychoanalytische Bewegung ein durchaus autoritäres Unternehmen war (und ist). Aber wie entstehen Macht und Autorität in der Psychoanalyse und wie hängen sie mit der „Wahrmachung“ psychoanalytischer Erkenntnisse zusammen? Auf welchen Prinzipien beruht das „autorisierte Wissen“? Welche Rolle spielen Debatten, Diskussionen und Kontroversen in diesem Prozeß? Bos hat die Geschichte der Psychoanalyse auf ihre diskursive Dynamik hin erforscht und Debatten und Kontroversen wie die „Laienanalysekontroverse“, die „Seelensucher-Diskussion“ in den Rundbriefen des Geheimen Komitees und die Debatte über den Ursprung des Es analysiert. Durch die Interjektion der Stimme Freuds, durch den engen Kreis, den Schutz der Theorie mit Hilfe von Ausschlußverfahren und die Anwendung institutioneller Abwehrmechanismen bildete sich in der Psychoanalyse ein effektiver „Wahrmachungsapparat“, der noch immer funktioniert.