Im 12. Jahrhundert beschreiben zwei Menschen in einem romantischen Briefwechsel ihre zarte Liebe. Die erstmals ins Deutsche übersetzten 116 Botschaften sind geprägt von aufrichtiger Sehnsucht und innovativen Liebesschwüren. Die anonymen Verfasser, möglicherweise Abaelard und Héloise, erhalten durch die Übersetzung von Eva Cescutti und Philipp Steger neue Aufmerksamkeit.
Eva Cescutti Livres



In Sachen „Liebe“ sind alle Menschen, die uns in diesem Band begegnen, Fachleute: u. a. Catull und Lesbia, Heloisa und Abelard. Eine Definition von „Liebe“ kann dieser Band nicht geben. Was er kann, ist das vermeintlich überzeitlich-ahistorische Phänomen „Liebe“ in seinen literarischen Formulierungen zu zeigen, in seinen historischen Kontexten zu platzieren, als etwas Gewordenes darzustellen und dazu beizutragen, die eigene, vermeintlich selbstverständliche Lebensewlt relativieren zu lernen. In vier Teilen widmet sich dieser Band ausschließlich mehr als 500 Jahre alten Texten zum Thema Liebe und Erotik, ohne tradierte Tabus zu übernehmen, die heute für 16- bis 18-jährige SchülerInnen keine mehr sind. Auch Sexualität kann auf subtile Weise Gegenstand von Weltliteratur sein, wie etwa Ovids „Ars amatoria“ zeigt.