Aus dem Inhalt: Antoine Astaing: La perception par les milieux judiciaires de I'erreur „in favorem“ au XIXe siècle - Roger Berkowitz: Truth and Error. Legal Error and the Uniquely American Doctrine of Habeas Corpus - Bernard Durand: Rationalisme et „Romantisme“ dans la perception de l'erreur judiciaire par les juristes français aux XIXe et XXe siècles - Ulrich Falk: Das Fehlurteil in der deutschen Öffentlichkeit - Rainer Maria Kiesow: Gibt es Fehlurteile? Fünf Impressionen und ein Rätsel - Annamaria Monti: Errore giudiziario e revisione del giudicato in Italia nella seconda metà dell'Ottocento - Bronwen Morgan: The Scales and The Abacus. Balancing, Judicial Error and the Possibility of Justice in the Administrative State - Alberto Sciume: Garanzie legali e misure arbitrarie nell'Italia „fin de siècle“: i processi agli anarchici, ovvero dell'errore impossibile - Claudia Storti Storchi: Giuria penale ed errore giudiziario. Questioni e proposte di riforma alle soglie della promulgazione del codice di procedura penale italiano del 1913 - Pascal Vielfaure: La perception de l'erreur judiciaire par le legislateur français 1808-1946
Andre Gouron Livres



Aus der Zusammenarbeit der rechtshistorischen Institute der Universitäten Berkeley, Mailand und Montpellier mit dem Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt a. M. ist ein zweiter Sammelband hervorgegangen, der die Rolle des Richters in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und den USA untersucht. Der zeitliche Schwerpunkt liegt im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert und schließt an die 1994 erschienenen „Studien zur Subjektivierung des justiziellen Beweisverfahrens“ an. Der Inhalt umfasst Beiträge wie R. Berkowitz’ „The Judge as Captain“, L. R. Lerman Helyars „The Judge as Oracle in Antebellum America“, und B. Durands Untersuchung zur „Outrage et délicatesse du juge au 19ème siècle“. Weitere Themen sind M. Lesné Ferrets Analyse der Richterdarstellung bei Balzac, A. Gourons Betrachtung der Jurisprudenz der Cour de Cassation, und E. de Maris Untersuchung des Verwaltungsrichters im späten 19. Jahrhundert. Auch A. Sciumés Beitrag über das Gefühl der Gerechtigkeit in Italien sowie C. Storti Storchis Analyse der Richterwürde in der Lombardei werden behandelt. U. Falk diskutiert die Rolle der Richter im Staatsdienst, während Th. Drosdeck und E. Koch das Richterbild in der Weimarer Republik und der Bonner Republik beleuchten. B. Dölemeyer schließt mit einer Betrachtung des Richterbildes in der Habsburgermonarchie.
Die gemeinsame Forschung der rechtshistorischen Institute aus Mailand, Montpellier, Berkeley und dem Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt untersucht die umfassende Transformation des justiziellen Beweisverfahrens, die durch den Verzicht auf die gemeinrechtliche Beweistheorie geprägt ist. Ziel war es, länderübergreifende Aspekte und charakteristische Elemente dieses Wandlungsprozesses im internationalen Vergleich zu identifizieren. Im Bereich des Zivilrechts beleuchten verschiedene Beiträge die Rolle von Zeugen in unterschiedlichen nationalen Kontexten: Claudia Storti Storchi analysiert die Zeugenfähigkeit in der italienischen Jurisprudenz des 19. und 20. Jahrhunderts, während Laurence Montazel die Problematik der „reprochables“ Zeugen im französischen Zivilprozess behandelt. Barbara Dölemeyer und Christoph Bergfeld widmen sich dem Zeugenbeweis im deutschen Zivilprozess des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Mario Bogisch thematisiert die Zeugnisfähigkeit gemäß der deutschen Zivilprozessordnung von 1877. Im Strafrecht beleuchten Alberto Sciume und Bernard Durand die Herausforderungen der Zeugen im italienischen und französischen Strafprozess. Elisabeth Koch und Rudolf Stichweh analysieren die Reformen im deutschen Strafprozessrecht des 19. Jahrhunderts. Jutta Klapisch untersucht die Rolle von Ehepartnern als Zeugen im amerikanischen Beweisrecht, während Malcolm M. Feeley die rechtlichen Komplexität