Mit dem Aufkommen der Bettelorden im 13. Jahrhundert entwickelten sich auch neue Methoden der Judenmission, die man in öffentlichen Streitgesprächen erprobte und die von dem Grundsatz beherrscht waren, dass man die veritas christiana aus der rabbinischen Traditionsliteratur nachweisen könne. Zu diesen neuen missionarischen Taktiken liefert die vorliegende Abhandlung eine Fallstudie.
Hans Georg von Mutius Livres






In den Wirren des untergehenden spanischen Umayyadenreiches entstand zwischen 1020 und 1025 südlich von Cordoba eine jüdische Urkundenformularsammlung, welche die bisher älteste bekannte Vertreterin ihrer Gattung auf europäischem Boden darstellt und die vor drei Jahren in Israel herausgegeben wurde. Die Publikation macht die hauptsächlich mittelhebräischen Texte einem breiteren Publikum in kommentierter deutscher Übersetzung zugänglich.
Die jüdische Minderheit wickelte einen Großteil ihres internen Rechts- und Geschäftsverkehrs mit hebräisch-aramäischen Urkunden ab, deren Formulartexte regional bedingten Schwankungen ausgesetzt waren. Diese Publikation macht die bedeutendste Urkundenformularsammlung der mittelalterlichen Judenheit in deutscher Übersetzung zugänglich. Die Sammlung stammt aus Katalonien und wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts kompiliert.
Die mittelalterliche englische Judenheit hat trotz ihrer nur etwas mehr als 200-jährigen Existenz ein reiches gesetzesgelehrtes Schrifttum hinterlassen, dessen Edition erst in der Nachkriegszeit richtig in Gang gekommen ist. Diese Übersetzungssammlung möchte dem interessierten Leser eine Auswahl aus jenen Belegen präsentieren, die sich mit aktuellen jüdischen Alltagsproblemen vor allem des 13. Jahrhunderts beschäftigen. Dabei spielen sich die diskutierten Fälle nicht nur auf der englischen Insel ab, sondern auch in Frankreich und an anderen Orten des Kontinents.
Für den internen Rechts- und Geschäftsverkehr benutzte die mittelalterliche jüdische Minderheit besondere Urkundenformulare, deren hebräischer oder aramäischer Wortlaut starken regionalen Schwankungen ausgesetzt waren. Die vorliegende Studie befaßt sich mit Formularen, die gegen Ende des 12. Jahrhunderts bei südfranzösischen Juden mehr oder minder geläufig waren.
Das Buch stellt die Rechtsgutachten zweier spanisch-jüdischer Talmudisten des frühen Hochmittelalters in kommentierter deutscher Übersetzung vor. Mose und sein Sohn Henoch behandelten und entschieden nach talmudischem Recht Fälle aus dem Alltagsleben der jüdischen Gemeinden, die den beiden zur Entscheidung angetragen wurden. Ihre Urteile vermitteln informative Einblicke in jüdisches Leben unter einem muslimisch geprägten gesellschaftlichen Umfeld.