Annalisa Belloni Livres

Es wird die handschriftliche Überlieferung der zivilistischen Quaestionen, die an der Universität zu Bologna im 12. Jh. disputiert wurden, beschrieben und ihre Beziehungen zueinander untersucht. Darauf folgt die Edition der Casus der Quaestionen aus Sammlungen, die bisher nicht oder nur teilweise ediert worden sind, wie dies z. B. bei Sammlungen des Azo und Iohannes Bassianus der Fall ist. Ferner wird die Edition der Casus der Quaestionen des Pilius, die lediglich in Editionen aus dem 16. Jh. vorliegen, sowie die vollständige Edition von 23 - bisher unbekannten - Quaestionen des Azo, einschließlich eines Vergleichs dieser Quaestionen mit den parallelen Quaestionen des Pilius, wiedergegeben. Ein Incipitarium sowie ein Repertorium der Wörter und Ausdrücke, das alle aus dem 12. Jh. überlieferten Quaestionen umfaßt, einschließlich der coll. „Parisiensis“, „Gratianopolitana“ und des „Stemma Bulgaricum“, beschließen den Band.

Padua war im 15. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum der Rechtswissenschaft. Die Universität zog nicht nur die bedeutendsten Juristen jener Zeit als Lehrer an, sondern auch zahlreiche Studenten aus weitentfernten Regionen. Namentlich aus dem deutschen Sprachraum kamen viele angehende Juristen an die oberitalienische Universität. Dieser Band schildert den Unterricht im römischen und kanonischen Recht und gibt Auskunft über die Lehrstühle und ihre Inhaber. Die Rekonstruktion stützt sich größtenteils auf unedierte Quellen, die hier erstmals veröffentlicht werden. Herangezogen werden nicht nur die wenigen erhaltenen Dozentenlisten (rotuli), sondern auch Statuten, Vorlesungsmitschriften und Rechtsgutachten. Die Darstellung endet im Jahre 1509, weil mit der Besetzung Paduas durch fremde Truppen auch der Rechtsunterricht zum Erliegen kam. Der zweite Teil des Bandes enthält die Bio-Bibliographien der Paduaner Dozenten mit Nachweisen über Handschriften und Druckausgaben. Ein chronologischer Überblick über die Dozenten und den Lehrplan schließt den Band ab.