Unsere bestehenden Schriftsysteme sind bedeutende soziokulturelle Errungenschaften, die unser Denken und Handeln maßgeblich beeinflusst haben. Technologischer Fortschritt wäre ohne sie nicht möglich gewesen. Angesichts der aktuellen Veränderungen wie dem Internet der Dinge, Industrie 4.0 und KI ist jedoch ein struktureller Wandel erforderlich, der unsere Denk- und Kommunikationsweisen sowie Produktionsmethoden beeinflussen wird. Der Autor eröffnet einen überfälligen Diskurs über die Gestaltung von Schrift und kritisiert die Diskrepanz zwischen der zunehmenden Anzahl formeller Neuinterpretationen von Schriftzeichen und der mangelnden Reflexion des lateinischen Zeichensystems. Er hinterfragt die Relevanz der heutigen Schrift und prognostiziert den Untergang des lateinischen Systems. Ein Umdenken der Schriftgestalter und eine Neuausrichtung der Disziplin sind notwendig. Das Kapitel über Kalligrafie behandelt den Schreibprozess und das Verhältnis von Schreibbewegung und -werkzeug. Typografie wird in Bezug auf die Beschreibung von Schriftkonturen und deren Einfluss auf Schriftformen erörtert. Metatypografie zeigt innovative digitale Werkzeuge zur Schriftgestaltung und deren Herausforderungen. Hypertypografie bietet einen Ausblick auf die Auswirkungen auf das bestehende Schriftsystem und die zukünftige Rolle der Schriftgestalter.
