Außerschulische Lernorte spielen eine bedeutende Rolle in der Bildungslandschaft, jedoch ist der Einfluss von Eltern-Kind-Programmen in universitären Schülerlaboren noch wenig erforscht. Diese Studie untersucht die Intervention KEMIE für 254 Eltern-Kind-Paare der 3. bis 6. Jahrgangsstufe. Die monatlichen dreistündigen Einheiten, die über neun Monate stattfinden, gliedern sich in eine Einführung in ein naturwissenschaftliches Thema und eine materialgestützte Experimentierphase. Ziel ist es, die Teilnahmemotivation für diesen außerschulischen Lernort zu analysieren, wobei auch das situative Interesse und die Ausprägungen der grundlegenden Bedürfnisse erfasst werden. Die Prä-Post-Ergebnisse zeigen, dass die Teilnahme von Kindern und Eltern an KEMIE durch die Möglichkeiten zum selbstständigen Lernen und Experimentieren sowie durch soziale Interaktion motiviert ist. Die Teilnahmemotivationen bleiben über die gesamte Dauer konstant. Analysen belegen, dass die KEMIE-Einheiten so gestaltet sind, dass die grundlegenden Bedürfnisse umfassend befriedigt werden und das situative Interesse nach den Einheiten hoch bleibt. Die Ergebnisse zeigen, dass KEMIE das Interesse fördert und somit einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe leistet. Zudem bieten sie Anhaltspunkte für die interessenfördernde Gestaltung zukünftiger Eltern-Kind-Programme.
Bert Schlüter Livres
